Zur Bezeichnung des Käses verfügen die meisten romanischen Sprachen (und Sprachvarietäten) über ein lateinisches Erbwort oder über eine Entlehnung aus einer Schwestersprache, wo das jeweilige Wort ein lateinisches Erbe darstellt. Aus CASEU- ‘Käse’ stammen dalm. kis, südital. casu, tosk. cacio, sard. (log.) casu, frz. dial. ḱas, sp. queso, gal. queixo und port. queijo[1]. Im Diminutivum CASEOLU- haben ihren Ursprung graub. chaschöl und dolom. čažúəl und im Kompositum CASEU- FORMATICU- ‘geformter Käse’ (durch Ellipse) frz. fromage (früher formage) und okz. fromatge. Von hier drang das Wort ins Katalanische und in die norditalienischen Dialekte ein, wo es die Nachkommen von CASEU- verdrängte, und aus den norditalienischen Dialekten weiter ins Korsische: kat. formatge, lig. furmagiu, piem. lomb. furmać, ven. formajo, emil. furmai, standardit. formaggio, kors. furmaghju. Eine Ausnahme stellt siz. tummazu dar, ein Derivatum von tuma ‘frischer, ungesalzener Käse’, das aus der Sprache der piemontesischen Kolonisten entlehnt wurde (piemont. tuma, vgl. auch altprov. toma, neuprov. toumo ‘Art Käse’), wo es ein vorrömisches Relikt ist: < *tuma oder *toma (vgl. (???); (???); (???)).
Das Rumänische (in weiterem Sinn) nimmt in der Romania eine Sonderstellung ein. Es erbte ebenfalls lat. CASEU-, das sowohl nördlich der Donau im Dakorumänischen (caş), als auch südlich der Donau im Aromunischen (caşu), Meglenorumänischen (caş) und Istrorumänischen (cåş) erhalten blieb ((???); (???); (???); (???)), dieses Wort erfuhr allerdings im Dakorumänischen eine Bedeutungsverengung[2]. An seiner Stelle als generischer Terminus trat das (weibliche) Substantiv umstrittener Herkunft brânză ‘Käse’, das hingegen eine Bedeutungserweiterung erfuhr (vgl. weiter 4)[3].
Im vorliegenden Aufsatz sollen die Lexeme für ‘Käse’ in den randromanischen Sprachen Dakorumänisch – weiter Rumänisch (in engerem Sinn), europäischem Portugiesisch und europäischem Spanisch näher betrachtet werden, unter besonderer Berücksichtigung von rum. brânză. Immerhin handelt es sich um die einzigen Nationalsprachen der Romania, in denen die Lexeme für ‘Käse’ zu deren repräsentativen Wortschatz gehören (vgl. weiter 3). Analysiert werden die Stellung der entsprechenden Lexeme im Wortschatz, ihre Semantik, ihre Frequenz, ihr Transfer in die Onomastik und die Toponymie, ihre Wortfamilie, die Komposita-Bildungen sowie die Phraseologismen. Die Analyse soll Übereinstimmungen und insbesondere Unterschiede fokussieren und eine Erklärung für sie finden. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Wörterbücher herangezogen: einsprachige, zweisprachige und etymologische Wörterbücher wie auch Wörterbücher von Phraseologismen (vgl. Bibliographie).
Die meisten Sprachwissenschaftler betrachten rum. brânză als autochthones, vorrömisches Wort. Für P. J. Schafařik (Slavische Alterthümer, I, Leipzig, 1843: 469; zit. nach (???)) handelt es sich um ein Lexem getischen Ursprungs. In der Ansicht von Hasdeu ((???)) enthält brânză das Wort rânză und ist, wie dieses letzte, thrakischer Herkunft < *bo-ranza ‘Magen’. Pascu (???) bringt es in Verbindung mit alb. berr ‘Schaf’ und betrachtet es als Nachkommen von thrak. *berenza, einem Derivatum von *ber ‘Schaf’, nachdem er zunächst (???) brânză als Derivatum von der Interjektion bâr! interpretiert hatte. Giuglea (???) schlägt als Etymon thrakodak. *brendia oder *brandia < *brend-, *brand- ‘aufgeblasen, geschwollen’ < i.e. *gurendh ‘gären’ vor. Skok (???) rechnet brânză zusammen mit brâu ‘Gürtel’, pârâu ‘Bach’ und balaur ‘Drache’ „zu den illyro-thrakischen Lehnwörtern des Balkanlateins“. Zur Interpretation besonders der Wörter aus der Hirtenterminologie als autochthone Elemente (vgl. brânză oder zer ‘Molke’), tendiert auch Puşcariu (???). In der Ansicht von Russu (???), Brâncuş ((???); (???)) und Mihăilă (???) handelt es sich um ein sicher autochthones, thrakodakisches Wort. Eine Verwandtschaft mit rânză sei nicht ausgeschlossen (Mihăilă, ibid.). Rohlfs (???) kategorisiert es als Reliktwort, das „einer alten Balkansprache entstammen [dürfte]“. Als Substratwort wird brânză auch in manchen Wörterbüchern des Rumänischen eingestuft ((???), (???)), während andere von „unbekannter Etymologie“ sprechen ((???); (???); vgl. auch (???)).
Dennoch gibt es auch wenige Sprachwissenschaftler, die für brânză eine lateinische Herkunft annehmen. Nach Cipariu stammt es von vlat. *brancia, nach Laurian und Massim von vlat. brundus, brundia ‘etwas Geronnenes’ und nach Scriban vom lat. zaberna ‘Quersack’ (alle zitiert nach (???)). Ciorănescu ((???), Nr. 1106) schlägt als Etymon lat. brandeum ‘Leinwand’, ‘ein bei der Zubereitung der Käse verwendeter Sack’ vor, das seiner Meinung nach eine „normale“ phonetische und semantische Entwicklung aufweist.
Densusianu (???) zitiert brânză in der Liste der Wörter, für die eine illyrische Herkunft angenommen wurde, und er selbst scheint sich dieser Meinung anzuschließen. Später (in „Grai şi suflet“ 1, 1923: 67-71, zit. nach (???)) versucht er eine Verknüpfung mit dem iranischen Stamm *renč-, *renz- + Präfix be-, bi- (vgl. iran. dial. prinčag ‘(aus)pressen’).
Für andere Sprachwissenschaftler wiederum handelt es sich um eine albanische Entlehnung. Barić (???) bringt es in Verbindung mit rum. rânză ‘Kropf, Kaumagen, (reg.) Geflügelmagen, Labmagen’ mit Entsprechung im alb. rëndës ‘Labferment’ und behauptet, dem rumänischen Wort würde alb. *vrëndës entsprechen. Für eine albanische Herkunft von brânză plädiert auch E. Çabej, der „eine Verknpfung mit alb. brenza-t ‘intenstini’ versucht“ (???). In der ersten Auflage des (???) von 1911 (Nr. 1296) betrachtet Meyer-Lübke rum. brânză als eine Herleitung aus dem Stadtnamen Brienz. Auch wenn diese Interpretation in der dritten Auflage des (???) (1935, Nr. 1272) revidiert wurde, wo das rumänische Wort „als wohl vorrömisch“ eingestuft wird, und trotz der Tatsache, dass eine solche Interpretation das Vorhandensein des Wortes im Aromunischen und Meglenorumänischen nicht erklären kann (???), wird sie im relativ neu erschienenen Wörterbuch der Rumänischen Akademie (???) als möglich betrachtet.
Nicht alle Lexeme mit der Bedeutung ‘Käse’ wurden im repräsentativen Wortschatz (VR) der romanischen Sprachen aufgenommen. Vergleicht man die Inventare des VR der neun im Vocabularul reprezentativ al limbilor romanice (???) berücksichtigten romanischen Sprachen - im Konkreten: das (Standard)rumänische, das Sardische, das (Standard)italienische, das Rätoromanische, das (Standard)französische, das Okzitanische, das Katalanische, das (Standard)spanische und das (Standard)portugiesische - fällt auf, dass diese Lexeme nur im VR des Rumänischen (VRR): brânză (S. 22), des Sardischen (VRSd): kasu (S. 87), des Katalanischen (VRC): formatge (S. 326), des Spanischen (VRS): queso (S. 387) und des Portugiesischen (VRP): queijo (S. 444) registriert werden. Weder it. formaggio, noch okz. fromatge, noch frz. fromage gehören – gemäß diesen Inventaren – zum VR der jeweiligen Sprachen (VRI bzw. VRO und VRF), weil sie anscheinend keins der drei angewandten Selektionskriterien erfüllen: Gebrauch (frz. usage) bzw. Frequenz, Derivationskraft und semantische Weite (S. 13-15). Im Fall des Italienischen lässt sich dies grundsätzlich dadurch erklären, dass die Autoren für die Bestimmung des Inventars des VRI (wie auch des VR der anderen normierten Sprachen) nur die Standardsprache berücksichtigten, also für ‘Käse’ nur formaggio, das in verschiedenen italienischen Dialekten nicht vorhanden ist (vgl. oben 1). Dasselbe gilt allerdings nicht für das Französische, wo sich fromage – mit wenigen Ausnahmen (vgl. oben 1, frz. dial. ḱas) – im ganzen französischen Raum durchgesetzt hat.
Gemäß den Daten aus Vocabularul reprezentativ (S. 19-79, insbesondere S. 22 und 49-51) gehört rum. brânză nur aufgrund seiner Derivationskraft – neben weiteren 309 Wörtern, die dieses Kriterium erfüllen – zum VRR (mit insgesamt 2581 Einheiten). Diese Wörter mit mindestens drei Derivata bilden die drittgrößte Gruppe (12,01 %) des VRR, nach den Wörtern, die das Kriterium ‘Gebrauch’ (41,45 %) und denjenigen, die die Kriterien ‘Gebrauch’ sowie ‘semantische Weite’ erfüllen (18,13 %). Ausschließlich aufgrund ihrer Derivationskraft wurden auch sard. kasu und sp. queso in das VR aufgenommen. Sard. kasu gehört zur zweitgrößten Gruppe (579 Wörter, d.h. 34,42 %) des VRSd mit insgesamt 1722 Einheiten nach derjenigen Gruppe von Wörtern, die (allein) das Kriterium ‘semantische Weite’ (621 Wörter, d.h. 36,92 %) erfüllen (Vocabularul reprezentativ, S. 80-123, insbesondere 87 und 102-104, sowie 588). Sp. queso gehört zu den Wörtern mit mindestens drei Derivata, die – ähnlich den rumänischen Derivata – den dritten Platz (357 Wörter, d.h. 13,67 %) im VRS mit insgesamt 2611 Einheiten einnehmen, nach den Wörtern (allein) mit hoher Gebrauchsfrequenz (41,44 %) und denjenigen sowohl mit hoher Gebrauchsfrequenz als auch mit semantischer Weite (17,66 %) (Vocabularul reprezentativ, S. 369-425, insbesondere S. 387, 399-401, sowie 588). Im Vergleich dazu erfüllt port. queijo – gemäß den Daten aus Vocabularul reprezentativ (S. 426-482, insbesondere 444 und 451-456, sowie 588) – nur das Kriterium ‘Frequenz’ und gehört damit zu der größten Gruppe (1031 Wörter, d.h. 44,59 %) des VRP mit insgesamt 2312 Einheiten. Unter den Lexemen mit der Bedeutung ‘Käse’ in den oben erwähnten randromanischen Sprachen erfülle allein kat. formatge zwei der drei Selektionskriterien, nämlich ‘semantische Weite’ und ‘Derivationskraft’ (Vocabularul reprezentativ, S. 317-368, insbesondere 326, 340-341 und 345-346). Es gehört zur viertgrößten Gruppe (233 Wörter, d.h. 9,79 %) des VRC mit insgesamt 2381 Einheiten, nach den Wörtern mit hoher Frequenz (40,91 %), denjenigen mit hoher Frequenz und semantischer Weite (12,05 %) und denjenigen (nur) mit semantischer Weite (9,95 %).
Die unterschiedlichen Ergebnisse bezüglich der Position von rum. brânză, sard. kasu, kat. formatge, sp. queso und port. queijo im VR der jeweiligen Sprache spiegeln nicht unbedingt die sprachliche Realität wider. Sie erklären sich vor allem dadurch, dass die Selektionskriterien nicht konsequent dieselben waren. Zur Bestimmung des VRSd wurde – angesichts des Fehlens einer überdialektalen Sprachnorm und einer einheitlichen Schriftsprache – ausschließlich das Logudoresische berücksichtigt, während im Fall der anderen Sprachen das Inventar auf der Standardsprache basiert. Darüber hinaus wurden die sardischen Wörter nur nach zwei Selektionskriterien ins VRSd aufgenommen, nämlich nach der semantischen Weite und der Derivationskraft. Zu bemerken ist auch, dass zur Bestimmung des VRR und des VRS (neben den Kriterien ‘Derivationskraft’ und ‘semantische Weite’) das Kriterium ‘Gebrauch’ entscheidend war, das auf der von A. Juillard herausgegebenen Serie von Frequenzwörterbüchern basiert, für das Katalanische und für das Portugiesische hingegen das Kriterium ‘Frequenz’, das auf dem von Henri Guiter herausgegebenen Dictionnaire de fréquence du catalan basiert, dazu noch auf Befragungen. Eine genauere Analyse der Lexeme mit der Bedeutung ‘Käse’ in den erwähnten romanischen Sprachen könnte zeigen, dass nicht nur port. queijo eine hohe Frequenz hat und sich nicht nur sard. (log.) kasu und kat. formatge durch eine semantische Weite charakterisieren.
In der statistischen Analyse von Graur (???) zählt brânză (mit „unbekannter Etymologie“, S. 48) zu den insgesamt 1419 Lexemen des Grundwortschatzes des Rumänischen in der Mitte des 20. Jhs. (rum. fondul principal lexical al limbii române), konkret zu den wichtigsten 964 Lexemen, die den Kern des Grundwortschatzes (rum. miezul fondului principal) bilden[4]. Brâncuş (???) erwähnt es unter den 37 (von insgesamt 89) Lexemen des autochthonen Wortschatzes, die wiederum 2,60 % des Grundwortschatzes darstellen. Untersuchungen von Texten des 16., 17. und 18. Jhs. zeigen, dass dieses Substantiv auch zum Grundwortschatz des Altrumänischen gehörte. Gemäß der Statistik von Tudose (???) ist brânză zwar ein Wort mit niedriger Frequenz in Texten (absolute Frequenz im untersuchten Korpus: 1x im 16. Jh., 1x im 17. Jh. und 2x im 18. Jh.) und niedriger Verteilung (Belege nur in wenigen Texten: im 16. Jh. und im 17. Jh. jeweils in einem Text und im 18. Jh. in zwei Texten). Es erfüllt aber – wie auch andere Wörter für Lebensmittel (z.B. ceapă ‘Zwiebel’, făină ‘Mehl’, lapte ‘Milch’) sowie verschiedene Wörter für Verwandtschaftsbeziehungen (z.B. socru ‘Schwiegervater’, văr ‘Cousin’), Körperteile (z.B. braţ ‘Arm’, buză ‘Lippe’), Farben (z.B. albastru ‘blau’, verde ‘grün’), Wochentage (z.B. luni ‘Montag’, marţi ‘Dienstag’), Zustände (z.B. trist ‘traurig’, vesel ‘fröhlich’) mit ebenfalls niedriger Frequenz und Verteilung – das Kriterium der Verfügbarkeit (rum. criteriul disponibilităţii), d.h. es handelt sich um ein in jeder Epoche gebräuchliches und nützliches Wort, das die Sprecher im Gedächtnis haben und immer, wenn die Umständen es verlangen, verwenden (id., 122 und 128)[5]. Kurioserweise – so die Autorin – findet man gerade für diese Kategorie von „verfügbaren Wörtern“ (rum. cuvinte disponibile) wenige Belege in den untersuchten Texten, was jedoch ihre Zugehörigkeit zum altrumänischen Grundwortschatz (vocabularul fundamental, in der Terminologie der Autorin), mit insgesamt 1119 Einheiten, nicht in Frage stellen kann (id., 122). Die im untersuchten Corpus belegten 177 cuvinte disponibile, also einschließlich brânză, werden in die Kategorie der gesicherten Elemente (insgesamt 792) eingestuft[6]. Sie treten in ihrer Mehrheit im ganzen altrumänischen Zeitraum (und weiterhin im modernen Rumänisch) auf, haben eine solide Position im Wortschatz und gehören folglich zu dessen Kern.
Im Portugiesischen und Spanischen erhielten queijo bzw. queso – wie übrigens alle romanischen Nachkommen von lat. CASEU- (mit Ausnahme des dakorum. caş) – ihre ursprüngliche Bedeutung. Im Rumänischen hingegen war brânză einem Bedeutungswandel unterworfen, was sich – wie Brâncuş (???) feststellt – im Fall verschiedener autochthoner (oder als autochthon betrachteter) Wörter überprüfen lässt. Von denjenigen, die Synonyme zu lateinischen Erbwörtern darstell(t)en, erfuhren viele eine Bedeutungsverengung, andere hingegen eine Bedeutungserweiterung (vgl. auch (???)). Die Fälle der Bedeutungsverengung führten im heutigen Rumänisch zu einer Relation des Typs spezifisch (markiert) vs. generell (nicht markiert = lateinische Erbwörter), z.B. baci ‘Senner’ vs. păstor ‘Hirte’ (< lat. PASTORE-) und păcurar (< lat. PECORARIU-), balaur ‘riesige Schlange’, ‘Drache’ vs. şarpe ‘Schlange’ (< vlat. *serpes = klat. serpens), cătun ‘kleines Dorf’ vs. sat ‘Dorf’ (< lat. FOSSATU-), murg ‘braunes Pferd’ vs. cal ‘Pferd’ (< lat. CABALLU-), pârâu ‘Bach’ vs. râu ‘Fluss’ (< lat. RIVU-) etc. Die Bedeutungserweiterung hingegen hatte verschiedene Folgen: a) Beseitigung des lateinischen Synonyms (für buză ‘Lippe’, ceafă ‘Nacken’, viezure ‘Dachs’ gibt es im Rumänischen keine lateinischen Synonyme mehr); b) diaphasische oder diatopische Einschränkung des lateinischen Synonyms (asin < lat. ASINU- ist viel seltener als măgar ‘Esel’ und auş < lat. AVUS dauert als Regionalismus fort, während moş ‘alter Mann’, ‘Großvater’, ‘Onkel’ allgemein verbreitet ist) und c) Bedeutungsverengung – mit einer niedrigeren Frequenz und schwächeren Derivationskraft assoziiert – des lateinischen Wortes, wie man beim Synonymenpaar brânză – caş feststellen lässt.
Im Protorumänischen scheint jedoch die Synonymierelation brânză – caş anders gewesen zu sein: das Substantiv *caşu war höchst wahrscheinlich das nicht markierte Wort mit der allgemeinen Bedeutung ‘Käse’, *brăndză hingegen das markierte Wort, das eine bestimmte Käsesorte bezeichnete, vermutlich den Käse im Lederschlauch (vgl. (???)). Zwei Argumente stützen diese Hypothese: einerseits das Erhalten der ursprünglichen Bedeutung des lateinischen Erbwortes im Aromunischen (caşu ‘Käse’), Meglenorumänischen (caş ‘Käse’) und Istrorumänischen (cåş ‘Käse’) und andererseits die Semantik von dakorum. câşlegi (< lat. CASEU-LIGA) ‘Zeitraum zwischen zwei orthodoxen Fasten, in dem die christlichen Gläubigen Fleisch, Milch und Milchprodukte sowie Eier essen dürfen’. Besonders dieser letzte Aspekt ist ein Hinweis darauf, dass früher auch dakorum. caş der generische Terminus war (vgl. (???); (???)).
Unter den autochthonen (oder als solche betrachteten) Wörtern für Lebensmittel des Rumänischen, alle aus der Hirtenterminologie, und zwar brânză, urdă ‘Molkenkäse’, zară ‘Buttermilch’ und bulz ‘Käseklößchen’, ist brânză das einzige, das seine Bedeutung erweiterte (‘bestimmte Käsesorte’ > ‘Käse’) und somit die Stelle eines lateinischen Erbwortes in seiner Funktion als generischer Terminus (caş ‘Käse’ > ‘frischer, ungesalzener geformter Käse’, frz. ‘fromage à la pie’, ‘fromageon’) einnahm. Caş sowie das Substratwort urdă und die alten und neuen Entlehnungen – caşcaval ‘in eine Form gepresster Käse’ (< tk. kaşkaval, vgl. bg. kaškaval, ngr. κασκαβάλι, ung. kaskavál, vgl. it. caciocavallo), telemea ‘weißer Schafkäse in Salzlake’ (< tk. teleme, vgl. aromun. telemé) bzw. camembert (< frz. Camembert), roquefort (< frz. Roquefort), şvaiţer (< dt. Schweizer), emmental (< dt. Emmental), cheddar (< engl. Cheddar), chester (< engl. Chester), gorgonzola (< it. Gorgonzola), mozzarrella (< it. mozzarrella), mascarpone (< it. mascarpone), parmezan (< dt. Parmesan, frz. parmesan), feta (< ngr. tyrí + pheta, it. fetta) und gouda (< ndl. Gouda) – stehen in einer Hyponymierelation zu brânză.[7]
Synchron betrachtet, sind die Lexeme für ‘Käse’ in allen drei randromanischen Nationalsprachen polysemantisch. Interessanterweise haben sie, neben einer oder mehreren „neutralen“, auch pejorative Bedeutungen entwickelt. Rum. brânză bedeutet 1. ‘Käse’, 2. (in der Form mit dem bestimmten Artikel, brânza) ‘ein moldauischer Volkstanz‘, 3. ‘die Melodie für diesen Tanz’, 4. (fig.) ‘Wohlstand’ 5. (fig.) ‘Arbeit, Leistung, Handlung, Tat, Erfolg, Sache’ und 6. (fig.) ‘Weißfluss’, ‘Leukorrhoe’. Im figurativen Sinn wird brânză in der Umgangssprache – insbesondere in Kollokationen und Redewendungen (vgl. weiter 10) – gebraucht. Mit der Bedeutung ‘Wohlstand, Wohlleben’ tritt brânză in eine Synonymierelation mit pricopseală auf: Nu-i nicio brânză de el = Nu-i nicio pricopseală de el ‘Er taugt zu nichts’. Mit der Bedeutung ‘Arbeit, Leistung, Handlung, Tat, Erfolg, Sache’ ist es ein Synonym von treabă, ispravă, lucru und kombiniert sich mit den Verben a fi ‘sein’, a face ‘machen’, ‘tun’, ‘lösen’, a ieşi ‘herauskommen’, ‘ausfallen‘ und a rezolva ‘lösen’. Im Gegensatz zu pricopseală bzw. zu treabă, ispravă, lucru wirkt es ironisch und verachtend: E tot o brânză ‘Das ist doch dieselbe Sache’, ‘Das ist doch ein und dasselbe’, Asta-i altă brânză ‘Das ist andere Sache’, ‘Das ist etwas Anderes’, N-am făcut nicio brânză, N-am rezolvat nicio brânză ‘Ich habe nichts ausgerichtet’, ‘Ich hatte keinen Erfolg’, ‘Ich bin auf keinen grünen Zweig gekommen’, N-a ieşit nicio brânză ‘Es kam zu nichts’, N-am făcut nicio brânză cu el ‘Ich habe mit ihm nichts gemacht’, A făcut o (mare) brânză ‘Er hat nichts ausgerichtet’, Mare brânză! (ironisch) ‘Große Sache!’ Ei, a rezolvat o brânză! (wörtl. ‘Quatsch, er hat einen Käse gelöst!’) ‘Keine Rede!’, (rhet.) Ce (mare) brânză a făcut? (wörtl. ‘Was für einen (großen) Käse hat er gemacht?!’) ‘Er/Sie hat doch nichts ausgerichtet!’. Mit der Bedeutung ‘Weißfluss’ Leukorrhoe’ wird brânză in der vulgären Sprache verwendet, einschließlich in obszönen Fluchen (vgl. weiter 10).
Im Portugiesischen ist die Semantik von queijo komplexer. Insgesamt (gemäß (???) und (???)) weist dieses Lexem folgende Bedeutungen auf: 1. ‘Käse’, 2. ‘Kuchen mit einer der des Käses ähnlichen Form’, 3. ‘jedes Lebensmittel mit der Form oder der Konsistenz des Käses’ 4. ‘der volle Mond’, 5. (mar.) ‘Mastknopf’, 6. (Brasilien) ‘Glatze’, 7. ‘leichte Profitquelle’, 8. ‘profitabler Handel’, 9. (Brasilien) ‘andersfarbiger Flicken auf dem Hosenboden’, 10. (Portugal) ‘Hinterbacke’, 11. (Portugal) ‘Arsch’. Verwendet mit den letzten zwei Bedeutungen stellt queijo ein palavrão (‘derber Ausdruck’, ‘Schimpfwort’) dar, das zu calão, d.h. der untersten Stilebene, gehört (vgl. (???) und (???)).
Sp. queso ist hingegen aus semasiologischer Sicht weniger komplex. Die meisten Wörterbücher (vgl. Bibliographie) erwähnen die Bedeutungen 1. ‘Käse’ und 2. (fam., insbesondere im Plural) ‘Füße (eines Mannes)’, ‘(Schweiß)Quanten’ (Te huelen los quesos ‘Du hast Käsefüße’). (???) registriert darüber hinaus die Bedeutung 3. (mar.) ‘Mastknopf’ und (???) – allerdings nur im Spanischen aus Ecuador – die Bedeutung 4. ‘Person, die mitten in einer Gruppe steht und die Kommunikation stört’.
Wie bereits hingewiesen (vgl. oben 3), enthält der Grundwortschatz einer Sprache zahlreiche Wörter, die zwar in den Texten eine niedrige Frequenz haben, jedoch zu den gebräuchlichsten und nützlichsten Wörtern einer Sprachgemeinschaft gehören. Sowohl rum. brânză als auch sp. queso (die in VR wegen ihrer Derivationskraft, jedoch im Gegensatz zum port. queijo nicht auch wegen ihrer Frequenz aufgenommen wurden) tauchen zweifellos, weil Bezeichnungen für ein wesentliches Lebensmittel, sehr häufig in der Alltagssprache auf. Es ist allerdings anzunehmen, dass auch die Schrifttexte – abhängig von den Diskursdomänen, von der Gattung und von der Thematik – zahlreiche Belege anbieten. Um diese Hypothese zu überprüfen, habe ich eine statistische Analyse (nur) für rum. brânză anhand eines kleinen Korpus durchgeführt. Sie bestätigt, dass dieses Wort in Erzählungen und Romanen, in denen das Leben auf dem Land oder das Hirtenleben im Fokus steht, relativ häufig auftritt. In Ion Creangăs Prosa (1837-1889), in der sich das nordmoldauische Dorf vom 19. Jh. widerspiegelt, ist das Substantiv brânză z.B. in der siebenseitigen Geschichte Soacra cu trei nurori/Die Schwiegermutter mit drei Schwiegertöchtern zweimal belegt, einmal als Simplex und einmal als Teilelement eines Determinativkompositums (brânză cu smântănă ‘Quark’, ‘Kuhkäse mit Sauersahne’):
(1) Lapte, brânză, unt şi ouă de-am putea sclipui să ducem în târg ca să facem ceva parale(???)
(2) Nu trece nici un ceas la mijloc, ş-un cuptor de plăcinte, câţiva pui pârpâliţi în frigare şi prăjiţi în unt, o străchinoaie de brânză cu smântână şi mămăliguţa erau gata.(???)
Weitere Belege findet man in der Geschichte Dănilă Prepeleac (einmal als Simplex, S. 45), in Povestea lui Stan Păţitul/Die Geschichte vom erfahrenen Stan (zweimal als Derivationsbasis, S. 69, 70) und in Amintiri din copilărie/Erinnerungen aus der Kindheit (fünfmal als Simplex, S. 214, 227, 232, 234, 248, davon zweimal als Teilelement einer Periphrase). Beispiele:
(3) Ce le pasă? Lemne la trunchi sunt; slănină şi făină în pod este de-a volna; brânză în putină asemene; curechi în poloboc, slavă Domnului!(???)
(4) Cu asta se hrănesc mai mult humuleştenii, răzeşi fără pământuri, şi cu negustoria din picioare: vaci, cai, porci, oi, brânză, lână, oloi, sare şi făină de păpuşoi;(???)
(5) Şi atunci, nu ştiu cum îi cade un urs mare din sân şi... de-a dura prin clasă; nu din cei pe care-i joacă ursarii, ci de mămăligă, umplut cu brânză, rotund, prăjit pe jăratec şi de pus drept inimă, când ţi-e foame.(???)
Im Roman Baltagul/Die Streitaxt[8] (1930) von Mihail Sadoveanu (1880-1961) mit rund 140 Druckseiten, in dem es um den Mord an einem Hirten und die Suche seiner Ehefrau nach dem Leichnam und den Mördern geht, ist brânză zwölfmal belegt – neunmal als Simplex (S. 8, 12, 14, 21, 24, 34, 42, 44, 94), zweimal als Teilelement eines Determinativkompositums (S. 7, 21) und einmal als Basis eines Derivatums (Pl. brânzeturi, S. 14). Beispiele:
(6) Bacii nu ştiau numai istorisiri, ci cunoşteau taina laptelui acru ş-a brânzei de burduf.(???)
(7) Fiindu-le lehamite de lapte, brânză şi carne de oi sfârtecate de lup, aduceau de la câmpie legume.(???)
(8) Scoate nişte brânză în scăfiţă.(???)
(9) Bombănind, Mitrea aduse scara, pe când fata scotea din odaia nelocuită de peste tindă, din mirosuri grele de piei şi brânzeturi, lucrurile care-i erau lui trebuitoare şi i le lepădă pe prispă.(???)
(10) Iar dacă nu v-ajunge, scrie, ca să vă trimet de aici, căci mai avem acasă şaptezeci de piei de oaie şi o sută de miel şi şaizeci de burdufuri de brânză şi nouăzeci de păpuşi de brânză afumată.(???)
(11) Şi s-aduci ş-o strachină, ca să-ţi pun într-însa brânză.(???)
Der Transfer der Appellativen mit der Bedeutung ‘Käse’ und ihrer Derivata in die Onomastik lässt sich in allen drei berücksichtigten Sprachen beobachten. Aus brânză und seinen Derivata stammt im Rumänischen eine ganze Reihe von Familien-, Bei- und Spitznamen. Dieser Transfer wurde bereits von Brâncuş untersucht (???). Er stellt fest, dass es sich um ein altes Phänomen handelt, denn Namen wie Brândză (oder Brăndză) und der Spitzenname Brăndză Veche – dazu noch Brănzeş – sind bereits im 16 Jh. belegt[9], dass manche Namen bis heute alte Phonetisme erhalten und dass auch in der Onomastik brânză eine reiche Wortfamilie aufweist. In der Online-Liste der rumänischen Familiennamen[10] sind registriert – neben den Simplizia Brândză, mit dem alten Phonetismus /ʣ/, Brânză/Brînză[11] mit /z/ < /ʣ/ und (Plural) Brânze – die folgenden Derivata: Brănzea, Brânzac/Brînzac, Brînzachi, Brânzan/Brînzan, Brânzaniuc, Brânzanu/Brînzanu, Brînzari, Brânzaru/Brînzaru, Brânzaş/Brînzaş, Brânzăscu, Brînzănescu, Brânzea/Brînzea, Brânzeanu, Brânzei/Brînzei, Brânzeiu, Brânzelea, Brânzeu/Brînzeu, Brânzilă/Brînzilă, Brânzoaică, Brânzoi/Brînzoi und Brânzucă/Brînzucă. Außerdem ist es anzunehmen, dass zu dieser Wortfamilie auch Brânda, Brîndă, Brăndas, Brândaş/Brîndaş, Brîndea gehören, in denen das alte Phonem /ʣ/ zu /d/ (und nicht zu /z/) reduziert wurde. Die Namen Brândza (mit bestimmtem Artikel), Brândzaie, Brânzău und Brânzică, in DNFR registriert, tauchen in dieser Online-Liste nicht auf. Von den Namen (alle mit <â> für /ɨ/ geschrieben) aus der Liste von Brâncuş (???), die anhand des Telefonbuchs (CT) verfasst wurde, fehlen Brânza (mit bestimmten Artikel), Brânzel, Brânzescu, Brânzăniuc und Brânzoiu. Andere in der on-line-Liste registrierten Namen (oder Varianten) sind weder in DNFR noch in der Liste von Brâncuş vorhanden: Brănzea, Brînzachi, Brânzaniuc, Brînzari, Brânzaş, Brânzăscu, Brânzeiu, Brânzelea, Brânzoaică und Brânzucă/Brînzucă. In der Komödie O scrisoare pierdută/Der verlorene Brief von Ion Luca Caragiale (1852-1912) heißt eine Figur Brânzovenescu, der Name kann jedoch eine bloße Erfindung des Autors sein.[12]
Im Portugiesischen und im Spanischen ist die Anzahl der vom Appellativum queijo bzw. queso stammenden Personennamen deutlich niedriger im Vergleich zum Rumänischen. (???) registriert im Teil Vocabulário Antroponímico (Nomes de Pessoas) keinen solchen Namen. In der Online-Liste der aktuellen sowie früheren portugiesischen Nachnamen findet man allerdings Queijo, die Derivata Queijinho und Queijão sowie Quesado (alte Orthographie: Quezado) < aport. Queso[13]. In der spanischen Onomastik erscheint allein das Derivatum Quesada, der ein ziemlich verbreiteter Nachname ist[14].
Von rum. brânză und seinen Derivata (oder von den davon hergeleiteten Nachnamen) stammen auch verschiedene Ortsnamen, die in unterschiedlichen Regionen Rumäniens vorhanden sind[15]. Die ältesten Belege findet man bereits in den zwischen dem 10. Jh. und 1520 auf Altkirchenslawisch verfassten Texten (also vor dem ältesten auf Rumänisch erhaltenen Text, Scrisoarea lui Neacşu ‘Der Brief von Neacşu’, 1521): Brândză erscheint als Dorfname in einem Text aus Moldova aus dem Jahr 1490 ((???), (???)) und die Derivata Brănzoae und Brănzeş in Texten aus der Walachei aus dem Jahr 1560 bzw. 1533 und 1568 ((???); vgl. auch (???)). In rumänischen Texten ist dieses Lexem zum ersten Mal in einem in Moldova (Iaşi) verfassten Register des Eigentums des Klosters Galata aus dem Jahr 1588 belegt. In diesem Register, von Hasdeu in Cuvente den bătrâni ((???)) reproduziert, erscheint das Lexem zweimal.
Aus der heutigen Toponymie kann man die Dorfnamen Brânzari (im Kreis Argeş) und Brânzeni (im Kreis Mehedinţi) zitieren[16]. Brâncuş (???) weist außerdem auf den Bergnamen Brânza im Kreis Neamţ (Nordostrumänien) und Brânzea im Kreis Buzău (Ostrumänien), auf den Hochlandnamen Brânza im Kreis Suceava (Nordostrumänien), den Hügelnamen Brânzan im Kreis Vâlcea (Südrumänien), den Flachlandnamen Brânzău in Banat (Westrumänien), die Dorfnamen Brânzari (auch) in den Kreisen Buzău und Vrancea (Ostrumänien) und Brânzănii im Kreis Mehedinţi (Südwestrumänien), die anscheinend heute nicht mehr existieren, auf den Teil eines Dorfes in Banat, Brânzani, auf den Ortsnamen Faţa Brânzeştii in Năsăud (Nordrumänien), den Waldnamen Brânzela in Banat und den Gassenamen Brânzaru ebenfalls in Banat hin. Im Kreis Vrancea ist mir der Wald- und Hügelnamen Brânzoaia vertraut (vgl. oben altrum. Brânzoae).
In Portugal und in Spanien sind die von queijo bzw. queso (oder von den entsprechenden Nachnamen) hergeleiteten Ortsnamen selten. (???) registriert im Teil Vocabulário Toponímico (Nomes de Localidades) keinen solchen Ortsnamen. Die Online-Suche[17] brachte folgende Ergebnisse: Queijas, kleine Stadt (vila) im Distrikt Lissabon und Fluss (rio) Queijais. Außerdem hat eine Festung in Porto den Namen Castelo de Queijo. In Spanien und auf den Kanarischen Inseln findet man Quesada, eine kleine Stadt in der Provinz Jaén (Andalusien), Ciudad Quesada, einen Ortsteil von Rojales in der Provinz Alicante, Vega de el Queso in Asturien und Montaña del Queso, Berg auf Fuerteventura[18].
Gemäß der Analyse von Brâncuş (???), der die 89 als autochthon identifizierten Wörter des Rumänischen nach der Zahl ihrer direkten, mit lateinischen Affixen gebildeten Derivata klassifiziert, hat brânză sieben solche Derivata (von dem Autor allerdings nicht erwähnt) und besetzt somit – neben brâu ‘Bauergürtel’, căciulă ‘Pelzmütze’, cioară ‘Krähe’, grumaz ‘Hals’, măgar ‘Esel’ – eine Mittelposition in der Liste der produktivsten autochthonen Grundwörter, zwischen denjenigen mit 15 direkten Derivata (mânz ‘Fohlen’) und verschiedenen Wörtern mit weniger als vier Derivata (wie abure ‘Dampf’, brusture ‘Klette’, bucura ‘freuen’, fluier ‘Hirtenflöte’ etc.). Betrachtet man alle, sowohl die direkten als auch die indirekten Derivata des Grundwortes brânză – unabhängig von ihrem Status als Appellative, Anthroponyme und Toponyme und von der Herkunft der Derivationsaffixe – kommt man zu einer umfangreicheren Liste.
- Direkte Derivata: mit Nominalsuffixen, und zwar den Diminutivsuffixen -áş: Brânzaş, -él: Brânzel, Brânzela, -ícă: brânzică (auch als Nachname), -işoáră: brânzişoară und -úcă: Brânzucă, den Augmentativsuffixen -ác: Brânzac, -áie: Brândzaie, -án(u)/-eán(u): Brânzan, Brânzani, Brânzeanu, -ău: Brânzău, -ílă: Brânzilă, -ói: Brânzoi, Brânzoiu, -oáie: brânzoa(i)e (häufiger als Ortsname), -oáică: brânzoaică ‘mit frischem Schafkäse gefüllter kleiner Fladen’ (auch als Nachname) und vielleicht auch -ea: Brânzea und -éu: Brânzeu, dem Agens-/Berufsuffix -ár: brânzar ‘Käser’, ‘Käsestecher’, ‘Käsehändler’, Brânzaru, Brânzari, den Kollektivsuffixen -ănii: Brânzănii, -ăríe: brânzărie ‘große Käsemenge’, -ét: brânzeturi ‘Käsesorten, allerhand Käse’ und vielleicht auch -éş: (altrum.) Brânzeş, dem Lokativsuffix -ăríe: brânzărie ‘Käserei’, ‘Raum in der Sennhütte, wo der Käse bereitet und aufbewahrt wird’, ‘Laden/Markt, wo Käse gekauft wird’ sowie mit den Patronymsuffixen -éscu (auch Adjektivsuffix für ‘Herkunft’): Brânzescu, Brânzeştii und -éi: Brânzei; mit dem Verbalsuffix -í: brânzi ‘käsen’, ‘zu Käse werden’ sowie mit dem Adjektivsuffix mit possessiver Bedeutung -ós: brânzos (fem. brânzoasă, Pl. mask. brânzoşi, Fem. Pl. brânzoase) ‘käsig, reich an Käse’.
- Indirekte Derivata: mit Nominalsuffixen, und zwar dem Motionssuffix -eásă: brânzăreasă ‘Käsehändlerin’ (< brânzar), dem Aktions- und Agens-/Berufssuffix -íe: brânzărie ‘Käseherstellung’, ‘der Beruf des Käsestechers’ (< brânzar) und dem Suffix -re, in diesem konkreten Fall ein Vorgangssuffix: brânzire ‘das Käsewerden’ (< brânzi). Hinzuzufügen sind noch Brânzănescu (Brânzan + -éscu) und Brânzăniuc (Brânzan + -iúc).
Durch Präfigierung (Inchoativpräfix în- mit der Variante îm-) entsteht von brânzi das Verb îmbrânzi (tr.) ‘mit Käse zubereiten’, (refl.) ‘zu Käse werden’ und von brânzire das Substantiv îmbrânzire ‘das Käsewerden’. Die Partizipien brânzit und îmbrânzit werden auch als Adjektive und als Substantive verwendet (Konversion):
(12) Şi după ce a mâncat cât a trebuit, i-a mai rămas o bucăţică de mămăligă îmbrânzită.(???)
Durch besondere Derivationskraft charakterisieren sich auch port. queijo und sp. queso, ihre Derivata (einschließlich die Personen- und Ortsnamen) sind allerdings nicht so zahlreich wie diejenigen von rum. brânză. Die Wortfamilie von port. queijo besteht aus:
- direkten Derivata: mit Nominalsuffixen, und zwar dem Diminutivsuffix -ínho: queijinho (auch als Nachname), dem Präparatsuffix -áda: queijada ‘Käsekuchen’, den Lokalsuffixen -aría: queijaria ‘Käserei’ und -éira: queijeira ‘Käserei’, dem Aktionssuffix -aría: queijaria ‘Käseherstellung’, dem Instrument/Rezipientsuffix -éira: queijeira ‘Käseplatte, wo man Käse zum Trocken oder zum Erhalten legt’, dem Agens-/Berufsuffix -éiro (fem. -éira): queijeiro ‘Käser’, ‘Käsestecher’, ‘Käsehändler’, queijeira ‘Käserin’ sowie den Suffixen -as: Queijas und -áis: Queijais; mit dem Adjektivsuffix -éiro: queijeiro ‘bezüglich der Käseherstellung oder des Käseverkaufens’ und mit dem Verbalsuffix -ár: queijar ‘käsen’, ‘zu käse werden’; durch Parasynthese entstanden (reg.) requeija ‘Molkenkäse’ (Präfix re- und Suffix -a) und requeijão ‘Quark’ (Präfix re- und Augmentativsuffix -ão);
- indirekten Derivata: mit Nominalsuffixen, und zwar dem Diminutivsuffix -ínha: queijadinha ‘kleine Käsekuchen’ (< queijada), und mit dem Adjektivsuffix -éiro: queijadeiro (< queijada) ‘Käse-’. Durch Präfigierung enstand requeijeiro ‘Hersteller von Käse und Milchprodukten’ (< queijeiro).
Im Spanischen ist die Wortfamilie von queso ähnlich der portugiesischen Wortfamilie. Sie umfasst:
- direkte Derivata: mit Nominalsuffixen, und zwar dem Diminutivsuffix -íto: quesito ‘Schmelzkäseecken’, dem Präparatsuffix -áda: quesada ‘Käsegebäck (auch als Personen- und Ortsname), den Lokalsuffixen -ería und -éra: quesería ‘Käserei’, ‘Käsegeschäft’, quesera ‘Käsekammer’, dem Instrument-/Rezipientsuffix -éra: quesera ‘Käseglocke’, ‘Käseform’, ‘Käseteller’, dem Agens-/Berufsuffix -éro (fem. -éra): quesero ‘Käser’, ‘Käsehändler’, quesera ‘Käserin’, ‘Käsemacherin’, ‘Käsehändlerin’, und mit dem Verbalsuffix -eár: quesear ‘käsen’, ‘Käse machen’; durch Parasynthese entstand requeson ‘Quark’ (re- + queso + Augmentativsuffix -ón);
- das indirekte Derivatum (Diminutiv) quesadilla ‘Käsegebäck’ (< quesada + -ílla).
Interessanterweise sind Derivata mit Augmentativsuffixen im Portugiesischen und im Spanischen so gut wie inexistent (ausgenommen port. requeijão, sp. requeson), während sie im Rumänischen sowohl als Appellative, als auch als Nach- und Ortsnamen auftreten.
Die Komposita mit den Lexemen für ‘Käse’ aus dem Bereich der Gastronomie (die auf verschiedene Käsesorten, auf die Konservierungsart, auf den Herstellungsraum etc. hinweisen) sind in allen drei Sprachen zahlreich. Manche charakterisieren die Gastronomie eines einizigen Landes (z.B. rum. brânză de brad ‘Käse in Körbchen aus Tannenrinde’ brânză de burduf ‘Käse im Schafmagen’, brânză de putină oder brânză de brebinţă oder brânză de brădoaie ‘Käse im Bottich, gut gepresst’), andere sind in verschiedenen Ländern bekannt, auch wenn die Art und Weise der Zubereitung manchmal zum Teil unterschiedlich ist: z.B. rum. brânză de capră, port. queijo de cabra, sp. queso de cabra ‘Ziegenkäse’. Zu bemerken ist auch, dass nicht alle Komposita mit ‘Käse’ aus dem Gastronomiebereich eine Käsesorte oder ein Präparat mit Käse bezeichnen. Z.B. rum. brânză de iepure bezeichnet in Moldau die Halwa und sp. queso de cerdo ist ein Präparat hauptsächlich aus Hirsch- und Wildschweinfleisch, das in Form eines Käses gepresst wird.
Die Komposita mit den Lexemen für ‘Käse’ gehören allerdings nicht ausnahmslos dem Gastronomiebereich an. Im Rumänischen lassen sich manche in den Bereich der Religion einräumen: săptămâna brânzei = săptămâna albă ‘die achte Woche vor Ostern, wenn man Milch und Milchprodukte sowie Ei essen darf’, ‘die Butterwoche’, duminica brânzei ‘der Sonntag der Butterwoche’ und lăsatul de brânză ‘der letzte Tag der Butterwoche’; andere lassen sich in den Bereich der Botanik einräumen: brânza iepurelui, eine nicht genauer bestimmte Pflanze, brânza vacii ‘Scharbockskraut’ (ficaria verna), und andere schließlich in den Bereich der Kinderspiele: Brânza-n bortă wörtl. ‘der Käse im Loch’ (Name eines Spiels, das ich selbst in meiner Kindheit gespielt habe).
Die Lexeme für ‘Käse’ sind in den berücksichtigten Sprachen Teil verschiedener Phraseologismen[19]. Die im Rumänischen zahlreichen Phraseologismen mit brânză sind in ihrer Mehrheit für die Umgangssprache charakteristisch[20]. Die folgende Liste – in der ich eine Klassifizierung vornehme – basiert auf den Eintragungen in den nachgeschlagenen einsprachigen, zweisprachigen und phraseologischen Wörterbüchern sowie auf einer Online-Sammlung aus dem Jahr 2013 (weiter (???) abgekürzt), an der sich verschiedene Personen beteiligten und welche über 100 Phraseologismen umfasst (in der Liste sind insgesamt 141 gezählt, manche werden allerdings von zwei oder drei Personen erwähnt, was zu Wiederholungen führt).
- Sprichwörter, die in den Wörterbüchern zitiert werden und grundsätzlich jedem Rumänen vertraut sind: Brânză bună în burduf de câine (wörtl. ‘Guter Käse im Hunderudel’) ‘Faule Nuss mit gutem Kern’, ‘In einer rauen Schale steckt oft ein guter Kern’; Brânza bună se face la stână (wörtl. ‘Der gute Käse wird in der Sennhütte gemacht’) ‘Jede Arbeit mit ihrem Zweck’; Frate, frate, da(r) brânza-i pe/cu bani (wörtl. ‘Bruder, Bruder, aber der Käse gegen Geld’) ‘In Geldsachen hört die Gemütlichkeit auf’, ‘Gute Rechnungen machen gute Freunde’, ‘Handelspartnerschaft ist keine Bruderschaft’; Când e brânză, nu-i bărbânţă ‘Hast du dies, fehlt dir jenes’, Logofete, brânză-n cui (wörtl. ‘Du Schreiber, Käse im Nagel!’) ‘Wer gelehrt ist, ist arm’:
(13) de-acum am prins eu minte... Numai ce folos? Când e minte, nu-i ce vinde; când e brânză, nu-i bărbânţă.(???)
(14) Din partea tatei, care ades îmi zicea în bătaie de joc: “Logofete, brânză-n cui, lapte acru-n călămări, chiu şi vai prin buzunări!” puteam să rămân cum era mai bine: “Nic-a lui Ştefan a Petrei”, om de treabă şi gospodar în Humuleşti.(???)
- In (???) geht die Liste weiter. Man kann allerdings feststellen, dass manche Wortverbindungen dieser Art nach bereits vorhandenen Sprichwörtern des Rumänischen paraphrasiert werden und andere (wenige) Neuschaffungen darstellen. Im Folgenden werden nur einige Beispiele aus dieser Sammlung zitiert. Sprichwörter ohne Reim: Brânza este preţioasă, altfel nu s-ar vinde la kilogram (wörtl. ‘Der Käse ist kostbar, sonst würde er nicht pro Kilogramm verkauft’) ‘Was gut ist, ist teuer’; Brânza nu după mărime, ci după gust se preţuieşte ‘Den Käse schätzt man nicht nach seiner Größe, sondern nach seinem Geschmack’; Brânza se termină repede, dar gustul nu se uită ‘Der Käse endet schnell, aber der Geschmack dauert lange’; De colac te mai saturi, dar de brânză nu ‘Brot kann man satt haben, Käse aber nie’; Făr’ de lapte nu obţii brânză ‘Ohne Milch kein Käse’; Foamea face brânza mai bună ‘Hunger bewirkt, dass der Käse noch besser schmeckt’, ‘Hunger ist der beste Koch’; Întotdeauna brânza pe gratis se află în cursa de şoareci ‘Der kostenlose Käse befindet sich immer in der Mäusefalle’; Obrazul fin cu zer de la brânză se ţine wörtl. ‘Feine Wangen erhält man mit Molke von dem Käse’ (vgl. Obrazul subţire cu cheltuială se ţine ‘Adel verpflichtet’, ‘Würde bringt Bürde’); Poezia schimbă lumea, iar brânza schimbă supa ‘Die Dichtung verbessert die Welt und der Käse die Suppe’; Vaci n-avem, brânză mâncăm (wörtl. ‘Kühe haben wir keine, jedoch Käse essen wir’) ‘Irgendwie zurechtkommen’; Vârsta contează doar dacă eşti o brânză ‘Das Alter zählt nur, wenn man etwas im Leben erreicht hat’; Vinu-i bun, păcat de brânză (wörtl. ‘Der Wein ist gut, schade, dass der Käse es nicht ist’), man sagt, wenn eine Person (im Fall eines Paars) nicht zur anderen passt. Sprichwörter mit Reim: Brânza de dimineaţă creşte speranţa de viaţă ‘Der Käse von morgen nährt die Lebenshoffnung’, Brânza dulce mult aduce ‘Ungesalzener (guter) Käse macht alles gut’ (vgl. Vorba dulce mult aduce ‘Sanftmut macht alles gut’); Bună ziua ai dat, brânză ai căpătat (wörtl. ‘Sagt man „Guten Tag“, bekommt man Käse’) ‘Die Höflichkeit wird belohnt’, ‘Sanftmut macht alles gut’; Cu o felie de brânză grasă dai mai uşor la coasă wörtl. ‘Nach einem dicken Käsestück ist es leichter abzumähen’; Decât să rămâie brânza, mai bine să crape rânza ‘Lieber zu platzen als den Käse auf dem Tisch zu lassen’; La brânza bună, zaibăru-i cunună (wörtl. ‘Zu einem guten Käse ist ein guter Rotwein (wie der zaibăr) eine Krone’) ‘Zu einem gut schmeckenden Käse passt ein guter Rotwein’; Oaia bătrână face brânza/telemeaua bună ‘Alte Schafe machen guten Käse’ (vgl. Găina bătrână face supa/zeama bună ‘Alte Hühner machen gute Suppen’); Ochii văd, inima cere, brânza bună-i o avere ‘Die Augen sehen, das Herz/der Magen verlangt, guter Käse ist ein Vermögen’ etc.
- Verbale Kollokationen und Redewendungen (die meisten in Wörterbüchern registriert, manche nur in (???)): a (se) alege brânza de zer (auch a se alege urda de zer) ‘das Gute vom Schlechten/Bösen trennen/unterscheiden’; a se băga brânza-n putină ‘zu Ende gehen’, ‘ausgehen’ (S-a băgat brânza-n putină ‘Es ist ausgegangen’); a (nu) băga în brânză cu cineva ‘sich mit jmdm. (nicht) einlassen’; a se face brânză ‘zu Käse werden’, ‘gerinnen’; a se duce opt (şi) cu a brânzei nouă ‘auf Nimmerwiedersehen davongehen’ (Du-te opt, cu-a brânzei nouă ‘ab/fort/weg mit Schaden’); a nu face (nicio) brânză cu cineva ‘mit jmdm. nichts verrichten’; a nu face multă brânză împreună ‘keinen Scheffel Salz zusammen aufessen’; a fi tot o brânză ‘ein und dasselbe sein’, ‘dasselbe in Grün’; a nu fi (bun) de nicio brânză ‘zu nichts taugen’; a nu fi nicio brânză (de cineva) ‘zu nichts taugen’; a împuţi brânza ((???)) ‘mit etwas danebenschießen/-treffen’ (Ai împuţit brânza ‘Du hast danebengeschossen’, ‘Du hast einen Fehler gemacht’); a se împuţi brânza (wörtl. ‘der Käse fängt an zu stinken’) ‘die Beziehung mit jmdm. abbrechen’ (Li s-a împuţit brânza ‘Sie haben sich miteinander überworfen’, ‘Die Freundschaft ist vorbei’); a-i lua cuiva brânza de la gură ((???)) wörtl. ‘jmdm. den Käse vom Mund nehmen’ (vgl. a-i lua cuiva mâncarea de la gură ‘jmdm. seines Essens berauben’); a-i pica cuiva brânza-n poală (wörtl. ‘der Käse fällt jmdm. in den Schoß’) ‘das Glück lacht jmdm.’; a prinde brânza viermi (wörtl. ‘der Käse wird voller Maden’) ‘jmdm. geht es (wirtschaftlich gesehen) nicht mehr gut’ (A prins brânza viermi ‘Ihm/ihr geht’s nicht mehr gut’); a propti brânza-n cui ((???); wörtl. ‘den Käsen an den Nagel hängen’) ‘sich häuslich niederlassen’, ‘(durch Heirat) ansässig werden’; a strica brânza cu cineva ‘die Beziehung mit jmdm. abbrechen’ etc.
- Nominale Redewendungen: brânză de iepure ‘(wörtl. ‘Kaninchenkäse’) ‘etwas Unmögliches’; o brânză (wörtl. ‘ein Käse’) oder o mare brânză (wörtl. ‘ein großer Käse’) ‘nichts’, ‘kein Erfolg’; (un/o) zgârie-brânză (wörtl. ‘Käse ritzen’) und (un/o) brânză-n sticlă (wörtl. ‘Käse in der Flasche’) ‘Geizhals’, ‘Geizkragen’:
(15) căci, drept vorbind, şi moş Vasile era un cărpănos ş-un pui de zgârie-brânză, ca şi mătuşa Mărioara.(???)
- Elativische Kollokationen (ca brânza ‘wie Käse’, ca-n brânză ‘wie im Käse’, ca brânza la soare ‘wie der Käse in der Sonne’, ‘wie der in der Sonne getrocknete Käse’ und ca brânza în bucate ‘wie der Käse in Gerichten’ fungieren als – expressive – Morpheme des Elativs, die allerdings nicht grammatikalisiert sind, wie foarte ‘sehr’, weil sie nur in Verbindung mit gewissen Wörtern zur Angabe des Elativs dienen; vgl. Copceag 1989: 65): alb ca brânza ‘sehr weiß’ (sagt man über eine Person mit sehr weißer, ungebräunter Haut; a fi ca brânza în bucate ‘sehr gut sein’; bun ca brânza ‘sehr gut’; a intra (cuţitul) ca-n brânză ‘(das Messer) sehr leicht hineindringen’; mâini moi ca brânza ‘sehr weiche Hände’; a tăia ca-n brânză ‘sehr leicht schneiden’. Sie sind in den Wörterbüchern nicht registriert, die meisten sind allerdings in der gesprochenen Sprache sehr verbreitet. Neben diesen Kollokationen werden in (???) hinzugefügt: (luna plină e) frumoasă ca o brânză ‘(der Vollmond) ist sehr schön’, rotund ca o brânză ‘sehr rund’, ‘dick’ (mit Bezug auf eine dicke Person); tare ca brânza la soare ‘sehr hart’, a tremura ca o brânză ‘sehr zittern’.
- Obszöne Flüche, in denen brânză einen (metonymischen) Euphemismus anstelle des Appellativums für das weibliche Geschlecht darstellt: Brânza mă-tii!, wörtl. ‘Der Käse deiner Mutter!’, Ce brânza mă-tii vrei de la mine? wörtl. ‘Was – der Käse deiner Mutter! – willst du von mir?’ (‘Was willst du verdammt von mir?’), Du-te-n brânza mă-tii! wörtl. ‘Gehe in den Käse deiner Mutter!’. Euphemistisch wirkt brânză auch im für die Männersprache charakteristischen Fluch Cum brânza mea? ((???)), wörtl. ‘Wie mein Käse?!’ (‘Wie ist so was möglich?!’, ‘Das kann doch nicht sein!’).
Viele Phraseologismen verspotten das menschliche Versagen (a nu face nicio brânză ‘nichts ausrichten’, ‘es zu nichts bringen’, ‘auf keinen grünen Zweig kommen’, wertlos sein’) und insbesodere menschliche Mängel: den Geiz (z.B. zgârie-brânză, brânză-n sticlă, a fura (şi) brânza de la şoareci, (???), wörtl. ‘von den Mäusen den Käse stehlen’, ‘sehr geizig sein’), die Gier (Dacă-i dai o felie de brânză, o să-ţi fure tot caşul ‘Gibst du ihm ein Stück Käse, nimmt er dir den ganzen Käselaib’), den Neid (Vaca vecinului dă brânză mai bună ((???)) ‘Die Kuh des Nachbars gibt besseren Käse’), die Neigung zum Lügen (iron. Da, şi eu am mâncat brânză de iepure ‘Ich habe schon Hasenkäse gegessen’, Bine că există şoareci, altfel nu am şti cine mănâncă brânza wörtl. ‘Gut, dass es Mäuse gibt, sonst würden wir nicht wissen, wer Käse isst/frisst’), die (Neigung zu) Faulheit (a aştepta firimiturile de brânză, (???), wörtl. ‘auf die Käsekrümel warten’, ‘sehr faul sein’; La brânzoaice înainte, la război înapoi ‘Aus dem Krieg zurück, schnell zu den Quarktaschen’), die Ängstlichkeit, das Fehlen des Mutes (a fi moale ca o brânză, a tremura ca o brânză ‘wie ein Käse zittern’), die Unentschlossenheit (a fi cu un ochi la slănină şi cu altul la brânză ‘unentschlossen sein’, ‘sich nicht entscheiden können’, (???); vgl. a fi cu un ochi la făină şi cu altul la slănină), die Erfahrungslosigkeit (a fi murdar de brânză pe la gură, (???), wörtl. ‘einen schmutzigen Mund vom Käse haben’, ‘noch grün sein’, ‘unerfahren sein’), das schlechte Verhalten (Brânza-i albă, tu eşti negru wörtl. ‘Der Käse ist weiß, du schwarz’), die übertriebene Sparsamkeit (a mânca şi firimiturile de brânză, (???), wörtl. ‘auch die Käsekrümel essen’, ‘sehr sparsam sein’), die Ungeschicktheit (Bate untu-n piuă să se facă brânză wörtl. ‘Die Butter im Bottich schlagen, um Käse zu gewinnen’, ‘etwas Gutes verderben’), die Obsession für Sauberkeit (a spăla şi brânza proaspătă, (???), wörtl. ‘auch den frischen Käse waschen’, ‘von der Sauberkeit beherrscht sein’), die Inkohärenz, das Reden ins Blaue hinein (a o da în brânză topită, (???), ‘abschweifen’, ‘in den Tag hinein reden’), das Übergewicht und das runde Aussehen (rotund ca o brânză), die zu weiße Haut (alb ca brânza), etc.
Weniger zahlreich sind die Phraseologismen, die menschliche Qualitäten und positive physische Züge fokussieren, wie die Güte, die Schicklichkeit (bun ca brânza), die geistigen Kapazitäten (assoziiert aber mit einem schlechten Charakter: Brânză bună în burduf de câine), die Großzügigkeit (Cin’ se ia cu mine bine, îi dau brânza de la mine wörtl. ‘Wer zu mir eine gute Beziehung entwickelt, dem gebe ich meinen Käse’, ‘Für echte Freundschaft, Großzügigkeit’, ‘Einem echten Freund sein letztes Hemd hergeben’), die Anständigkeit (O femeie şi frumoasă, şi deşteaptă, şi cu brânza acasă ‘Eine sowohl schöne wie auch kluge und anständige Frau’) und die Schönheit, die Zartheit der Haut (mâini moi ca brânza).
Durch manche Phraseologismen werden gesellschaftliche Aspekte thematisiert, wie die menschlichen, häufig schlechten, Beziehungen (a nu face brânză cu cineva, a se împuţi brânza, a strica brânza, Du-te opt şi cu-a brânzei nouă), die Armut (a nu avea o bucată de brânză pe masă wörtl. ‘kein Stück Käse auf dem Tisch haben’, ‘sehr arm sein’) und die Ausbeutung (a-i lua cuiva şi brânza de la gură), sowie positive und negative Ereignisse im Leben von Menschen, wie das unerwartete Glück (a-i pica cuiva brânza în poală wörtl. ‘jmdm. fällt der Käse in den Schoß'), die Nutzlosigkeit, die Nutzenentziehung (S-a băgat brânza-n putină) und der wirtschaftliche Untergang (a prinde brânza viermi).
Nicht wenige sind die Phraseologismen, die Aufforderungen, Warnungen und Ratschläge enthalten. Zum Beispiel: ‘Sei fleißig, sei beharrlich!’ (Brânza de soi, doar cu altoi, (???), wörtl. ‘Guter Käse, nur durch Veredelung’, ‘Wer weit will gehen, muss standhaft sein’; Cu multă trudă se face brânza bună, (???), ‘Nur mit Mühe macht man einen guten Käse’, Din lapte gras se face brânza bună, (???), ‘Aus fetter Milch macht man den guten Käse’, Cu o picătură de lapte nu obţii brânză, (???), ‘Mit einem Tropfen Milch macht man noch keinen Käse’, vgl. Cu o floare nu se face primăvară ‘Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer’; Omul harnic, muncitor, de brânză nu duce dor, (???), ‘Dem fleißigen Mensch fehlt Käse nicht’, ‘Fleiß bringt Käse’; vgl. Omul harnic, muncitor, de pâine nu duce dor ‘Fleiß bringt Brot, Faulheit bringt Not’); ‘Taten, nicht Worte!’ (Cu vorbe laptele nu se face brânză, nici apa de gârlă oţet de trandafiri, (???), wörtl. ‘(Nur) mit Worten wird weder die Milch zu Käse noch das Bachwasser zu Rosenessig’); ‘Nur mir Geduld kommt man zu Ergebnissen!’ (Încetul cu încetul se face brânza, (???), vgl. Încetul cu încetul se face oţetul ‘Was lange währt, wird endlich gut’); ‘Sei ein anständiges Mädchen!’ (Brânza bună nu face spumă, (???), wörtl. ‘Der gute Käse bildet keinen Schaum’, ‘Brave Mädchen haben keinen schlechten Ruf); ‘Lasse dich nicht durch das Schein täuschen!’ (Brânza nu după mărime, ci după gust se preţuieşte, (???), ‘Den Käse schätzt man nicht nach seiner Größe, sondern nach seinem Geschmack’, Lipia e albă, brânza e albă, dar la gust se deosebesc una de alta, (???), ‘Das Brot ist weiß, der Käse ist weiß, aber sie schmecken nicht gleich’); ‘Sei mutig!’ (Nu fi brânză, că te mănancă lupii, (???), wörtl. ‘Sei kein Käse, sonst fressen dich die Wölfe!’), ‘Sei nicht leichtgläubig!’ (Nu tot ce se numeşte lapte face brânză, (???), ‘Nicht jede Milch macht Käse’); ‘Sei zufrieden mit dem, was du hast!’ (Nu da brânza din mână pe caşcavalul de pe raft!, (???), vgl. Nu da vrabia din mână pe cioara din par/de pe gard ‘Besser ein Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach’); ‘Iss gesund!’ (Cine mănâncă brânză dimineaţa ajunge departe ‘Wer morgens ein Stück Käse isst, schafft es weit zu gehen', (???), O felie de brânză după fiecare masă lasă dentistul fără bani în plasă, (???), ‘Ein Stück Käse nach jeder Mahlzeit bewirkt, dass der Zahnarzt kein Geld in seiner Tasche hat’, ‘Wer Käse nach jeder Mahlzeit isst, muss nicht zum Zahnarzt’, Decat E-uri periculoase, mai bine brânză pentru oase, (???), ‘Lieber Käse für die Knochen als gefährliche E-Zusatzstoffe’); ‘Ernähre dich richtig!’ (Brânza grasă te ţine sătul ‘Der fette Käse hält einen satt’); ‘Achte darauf, dass manche Sachen nicht zueinander passen!’ (Brânza de capră o strică şi pe cea de oaie ‘Der Ziegenkäse verdirbt immer noch den Schafkäse’); ‘Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen!’ (Din brânză lapte nu se mai face ‘Aus dem Käse kann man keine Milch machen/gewinnen’).
Aus den zitierten Phraseologismen ergibt sicht, dass diesem Lebensmittel zahlreiche Qualitäten zugeschrieben werden, und zwar [+lebenswesentlich], [+anspruchsvoll/nicht leicht herzustellen], [+kostbar], [+nahrhaft], [+gesund], [+schmackhaft], [+konsistent], [+weiß], [+weich], aber auch manche negative Eigenschaften, die jedoch keine Konstante darstellen: [+weich], [+weiß] (beide, wie gesehen, abhängig vom Kontext auch positiv konnotiert), [+stinkend], [+verderblich], genauer [+stinkend werden], [+madig].
Im Portugiesischen ist die Anzahl der Phraseologismen mit queijo deutlich geringer. In den nachgeschlagenen Wörterbüchern findet man insgesamt die verbalen Redewendungen é queijo ‘(jmd./etwas) ist gut’, ‘(es) ist einfach’: O gajo é queijo ‘Der Typ ist gut’, A tarefa é queijo ‘Die Aufgabe ist einfach’ (in Brasilien: ‘(etwas) ist exzellent’), ugs. estar com/ter a faca e o queijo na mão ‘alle Macht haben’, ‘alle Trümpfe in der Hand haben’, ‘das Heft in der Hand haben’, ugs. estar entre a pêra e o queijo ‘am Ende der Mahlzeit sein’ und fechar-se no queijo ‘sich von den Menschen isolieren’, ‘isoliert von den anderen leben’ sowie das Sprichwort Pão, pão, queijo, queijo! ‘Tacheles reden!’, ‘Gerade heraus!’, ‘Keine Unklarheiten!’.
Auch das Spanische verfügt im Vergleich zum Rumänischen über wenige Phraseologismen mit queso. Die nachgeschlagenen Wörterbücher erwähnen eine bis maximal drei solcher festen Wortverbindungen. Insgesamt gehören dazu die verbalen Redewendungen ugs. dársela (a uno/alguien) con queso ‘(jmdn.) hereinlegen’, ‘ (jmdn.) ködern’ und armar con queso (‘cebar a uno con alguna niñeriá para cogerle como al ratón’) ‘jmdn. mit irgendeiner Kleinigkeit ködern, um ihn wie eine Maus zu fangen’ (nur in (???) vorhanden, möglicherweise veraltet), die adjektivischen Redewendungen de queso oder de medio queso (bezieht sich auf die Form der Hutkrempe: sombrero de medio queso) und ugs. de dos de queso ‘wertlos’, ‘von wenigem Nutzen’ (veraltet), sowie das Sprichwort Tanto pan como queso wörtl. ‘Sowohl Brot als auch Käse’ (nur in (???) vorhanden, möglicherweise veraltet). (???) signalisiert außerdem den Ausdruck ugs. allí está el queso (= ahí está el quid) ‘hier ist der wesentlich Punkt’ im Spanischen aus Ecuador.
Von den Lexemen mit der Bedeutung ‘Käse’ in den berücksichtigten randromanischen Sprachen ist allein rum. brânză in andere Sprachen eingedrungen. In Dalmatien (Ragusa) bezeichnete brençe im 14. Jh. einen besonderen ‘caseus valachicus’ (vgl. Fußnote [9]). Als Entlehnungen aus dem Rumänischen können ebenfalls betrachtet werden: ngr. πρέντζα ‘Käse in einem Lederschlauch’, serb. brenca, slov., poln. bryndza, poln. bredza, ukr., tschech. brindza, romani brinsa, ungar. brenza, brondza, sächsisch. Pränts und dt. (dialekt.) Brinse(käse) (vgl. (???); (???); (???); (???); (???)).
- In der Randromania setzte sich allein im (Dako)rumänischen ein Wort aus dem Substrat (brânză) als generischer Terminus für ‘Käse’ durch und nur hier erfuhr der Nachkomme von lat. CASEU-, caş, eine Bedeutungsverengung, die parallel zur Bedeutungserweiterung des Substratswortes verlief.
- Zu den (alten) generischen Termini, die ein Grundlebensmittel bezeichnen und damit sehr gebräuchlich und stabil sind, gehören sowohl rum. brânză als auch port. queijo und sp. queso; sie gehören damit zum repräsentativen Wortschatz der jeweiligen Sprache. Sie charakterisieren sich durch Polysemantismus, hohe Frequenz, eine besondere Derivationskraft, zahlreiche Komposita und Phraseologismen aus. Als besonders polysemantisch erweist sich port. queijo, gefolgt von rum. brânza (beide mit über fünf Bedeutungen) und von sp. queso (mit weniger als fünf Bedeutungen). Bezüglich der Derivationskraft weist rum. brânză eine umfangreichere Wortfamilie als die entsprechenden generischen Termini des Portugiesischen und Spanischen auf, die – neben Diminutiva, Kollektiva, Agensbezeichnungen etc. – auch viele Augmentativa/Pejorativa umfasst. Auch das Vorhandensein von Komposita in anderen Bereichen als dem der Gastronomie scheint nur das rumänische Lexem zu charakterisieren. Die Phraseologismen treten im Portugiesischen und im Spanischen in geringer Zahl auf (einige Redewendungen und Sprichwörter), im Rumänischen hingegen sind sie unzählig. Sie umfassen elative Kollokationen, Redewendungen verschiedener Art, Sprichwörter sowie Flüche und spiegeln eine bestimmte Lebensart, eine bestimmte Mentalität sowie gesellschaftliche Aspekte wider.
- In allen drei Sprachen entstanden von den Appellativen mit der Bedeutung ‘Käse’ und ihren Derivata auch Personen- und Ortsnamen. In der portugiesischen und spanischen Onomastik und Toponymie ist die Liste dieser Name sehr begrenzt, in der rumänischen hingegen ist sie umfangreich.
- Das rumänische Lexem ist außerdem – unter den drei berücksichtigten Lexemen – das einzige, das in weitere Sprachen entlehnt wurde.
-
-
Die oben erwähnten Besonderheiten, die rum. brânză von den entsprechenden iberoromanischen Lexemen unterscheiden, zeigen, wie tief verankert dieses Lexem im Wortschatz der Rumänen ist und wie wesentlich das dadurch bezeichnete Lebensmittel für sie war und ist. Sie lassen sich darüber hinaus als Argumente nicht nur für die Bestätigung der These betrachten, dass es sich um ein sehr altes, vorrömisches Wort (und nicht um eine Entlehnung) handelt, sondern auch für die These, die besagt, die Rumänen waren in Laufe ihrer Geschichte stark von Hirtentum geprägt.
[1] (???) nimmt eine spanische Vermittlung an: „ETIM lat.pop. caseus, ei ‘queijo’, por intermédio do esp. queso (980)“. Das Wort ist 1188-1230 in der Form queso dokumentiert. In den folgenden Jahrhunderten sind belegt die Formen queixo, 1312, queyio, 14. Jh., und queyjo, 15. Jh. (ibid.)
[2] Zu bemerken ist auch, dass sich dieses Substantiv von einem Maskulinum mit der Pluralform caşi zu einem Neutrum mit der Pluralform caşuri entwickelte. In den rumänischen Wörterbüchern ist die Einstufung von caş nach Genus unterschiedlich. Zum Beispiel: (???) registriert es als Maskulinum, (???) und (???) als Neutrum und Maskulinum und (???) als Neutrum. Gemäß dem normativen Wörterbuch (???) stellt caş im heutigen Rumänisch ein neutrales Substantiv dar.
[3] Das Wort ist nicht nur im Dakorumänischen, sondern auch im Aromunischen und Meglenorumänischen vorhanden, es hat hier allerdings die Nachkommen von CASEU- als generische Termini nicht ersetzt. Im Aromunischen ist brânḑâ selten belegt (???). Heute scheint es bereits verschwunden zu sein, und zwar nicht nur in der Varietät aus Albanien (???), sondern auch in den anderen Varietäten des Aromunischen (in (???) wird für dakorum. brânză keine aromunische Entsprechung gegeben; vgl. auch (???)). Im Meglenorumänischen hingegen dauert dieses Wort – brǫnză, broánză, brǫnḑză oder brănḑă – bis heute fort (vgl. (???), wo auch Beispiele zitiert werden). Diese diatopische Verbreitung nördlich und südlich der Donau führt zur Annahme eines protorumänischen *brănḑă (???).
[4] Auch caş gehört zu diesen 1419 Lexemen, jedoch nicht zum Kern des rumänischen Grundwortschatzes, sondern zur zweiten Kategorie von (217) Wörtern mit (nur) maximaler Breite (???). Die dritte Kategorie bilden in der Statistik von Graur die Wörter, die am wenigsten sicher sind (238).
[5] Das Substantiv caş fehlt in der von (???) verfassten Liste der Elemente des altrumänischen Grundwortschatzes.
[6] Für 24 davon (einschließlich für brânză) wird „unbekannte Etymologie“ gegeben (???).
[7] Die neuen Entlehnungen und ihre Etymologie zitiere ich nach Marin (???), die für jedes Wort auch das Jahr des ersten Belegs erwähnt.
[8] In deutscher Übersetzung erschien der Roman mit dem Titel Nechifor Lipans Weib.
[9] Den ältesten Beleg für rum. brânză findet man in einem dalmatischen Dokument aus Ragusa aus den Jahren 1356-1381: brençe(a) = caseus murilacchus, blachescus, valachicus ((???); (???)). Als Nachname taucht das Wort in auf Altkirchenslawisch verfassten Texten des 16. Jhs. auf, sowohl aus der Walachei, aus dem Jahr 1574, als auch aus Moldau, aus den Jahren 1576, 1577 und 1579 (???).
[10] https://ro.wikipedia.org/wiki/listă_de_nume_româneşti_litera_B
(Zugriff: 12.07.19)
[11] Die unterschiedliche Graphie – mit <â> für /ɨ/ in der Mittelposition gemäß der neuen Orthographie bzw. mit <î> gemäß der alten Orthographie – könnte ein Hinweist darauf sein, dass es um mindestens zwei Personen mit demselben Nachnamen handelt, denn manche Rumänen haben ihren Namen orthographisch angepasst, andere blieben der alten Orthographie treu.
[12] Im Verglich zu brânză ist der Transfer des Substantivs caş und seiner Derivata in die Onomatik ein selteneres Phänomen. (???) zitiert nur die Nachnamen Caşu und Caşaş < căşaş, ein mögliches Synonym von căşar ‘Käser’, sowie Căşar(i)u, Căşărescu und Căşeru < căşer, anscheinend eine Variante von căşar.
[13] https://nosportugueses.pt/pt/apelidos/q
(Zugriff: 12.07.19).
[14] https://es.wikipedia.org/wiki/Categoria:Apellidos_de_España
(Zugriff: 12.07.19)
[15] Im Gegensatz dazu gibt es anscheinend keine rumänischen Ortsnamen vom Appellativum caş ((???) zitiert kein einziges Beispiel).
[16] https://ro.wikipedia.org/wiki/listă_de_localităţi_din_România_grupate_pe_judeţe
(Zugriff: 12.07.19)
[17] https://pt.wikipedia.org/wiki/Categoria:Localidades_de_Portugal
(Zugriff: 12.07.19)
https://pt.wikipedia.org/wiki/Categoria:Rios_de_Portugal
(Zugriff: 12.07.19)
https://pt.wikipedia.org/wiki/Lista_de_montanhas_de_Portugal
(Zugriff: 12.07.19)
[18] https://es.wikipedia.org/wiki/Categoria:Localidades_de_España_por_provincias
(Zugriff: 12.07.19)
https://es.wikipedia.org/wiki/Lista_de_rios_de_España
(Zugriff: 29.09.20)
https://listas.20minutos.es/lista/lista-de-montañas-de-españa-433683
(Zugriff: 12.07.19)
[19] Phraseologismen werden hier in breiterem Sinn aufgefasst, und zwar als „feste Wortverbindungen, deren Bandbreite von Syntagmen (z.B: a todas luces) und Ausdrücken (z.B. dorar la píldora) bis zu ganzen Sätzen bzw. Minitexten (z.B. Cría cuervos y te sacarán los ojos) reicht“ (???).
[20] Unter den rumänischen Lexemen des Wortfeldes ‘Milchprodukte’ treten in Phraseologismen nur brânză, caş, caşcaval und urdă auf (???). Diejenigen mit brânză sind – von weitem – die zahlreichsten.
- Barić 1919 = Barić, Henrik (1919): Albanorumänische Studien, Sarajevo, Institut für Balkanforschung, Zur Kunde der Balkanhalbinsel 7.
- Brâncuş 1983 = Brâncuş, Grigore (1983): Vocabularul autohton al limbii române, Bucureşti, Editura Ştiinţifică şi Enciclopedică.
- Brâncuş 2009 = Brâncuş, Grigore (2009): Cercetări asupra fondului traco-dac al limbii române, Bucureşti, Dacica.
- Capidan 1932 = Capidan, Theodor (1932): Aromânii. Dialectul aromân, Bucureşti, Academia Română, Studii şi cercetări 20.
- CDE 2001 = Ciorănescu, Alexandru (2001): Dicţionarul etimologic al limbii române, Bucureşti, Editura Saeculum, Ediţie îngrijită şi traducere din limba spaniolă de Tudora Şandru Mehedinţi şi Magdalena Popescu Marin.
- Copceag 1989 = Copceag, Dimitrie (1989): Rumänisch: Phraseologie, in: Holtus, Günter / Metzeltin, Michael / Schmitt, Christian (Hrsg.): Lexikon der Romanistischen Linguistik (LRL), vol. III, Tübingen, Niemeyer, 63-81.
- Creangă 2009 = Creangă, Ion (2009): Poveşti. Povestiri. Amintiri din copilărie, Bucureşti, Litera.
- DDM 2013 = Saramandu, Nicolae / Celac, Alina / Floarea, Carmen-Irina / Tiugan, Marilena (2013): Dicţionarul dialectului meglenoromân: general şi etimologic, Bucureşti, Editura Academiei Române.
- DEA 1999 = Seco, Manuel / Andrés, Olimpia / Ramos, Gabino (1999): Diccionario del español actual, vol. II, Madrid, Grupo Santillana de Ediciones (Aguilar lexicografía).
- DEL 1985 = Duda, Gabriela / Gugui, Aglaia / Wojcicki, Marie Jeanne (1985): Dicţionar de expresii şi locuţiuni ale limbii române, Bucureşti, Editura Albatros.
- DELE 2006 = REAL ACADEMIA ESPAÑOLA (2006): Diccionario esencial de la lengua española, Madrid, Espasa Calpe.
- DELR 2012 = Academia Română, Institutul de Lingvistică „Iorgu Iordan – Al. Rosetti” (2012): Dicţionarul etimologic al limbii române (DELR), vol. Volumul I: A – B, Bucureşti, Editura Academiei Române, Tiraj nou, revizuit.
- DELR II 2012 = Academia Română, Institutul de Lingvistică „Iorgu Iordan – Al. Rosetti” (2012): Dicţionarul etimologic al limbii române (DELR), vol. Volumul II: Litera C, Partea I: CA – CIZMĂ, Bucureşti, Editura Academiei Român.
- Densusianu [1901] 1997 = Densusianu, Ovid ([1901] 1997): Histoire de la langue roumaine. I. Les origines, Bucureşti, Editura „Grai şi suflet – Cultura Naţională“, 1-370, Ediţie critică şi note de V. Rusu, Prefaţă de B. Cazacu.
- DEPA 2006 = DEPA (22006): Dicionário Editora de Português-Alemão, Porto, Porto Editora.
- DERDS 1981 = Institutul de Lingvistică din Bucureşti (1981): Dicţionarul elementelor româneşti din documentele slavo-române 1374-1600, Bucureşti, Editura Academiei Republicii Socialiste România, redactor responsabil Gheorghe Bolocan.
- DEX 1996 = Academia Română, Institutul de Lingvistică „Iorgu Iordan” (21996): DEX: Dicţionarul explicativ al limbii române, Bucureşti, Univers Enciclopedic.
- DEX 2016 = Academia Română, Institutul de Lingvistică „Iorgu Iordan – Al. Rosetti” (2016): DEX: Dicţionarul explicativ al limbii române, Bucureşti, Univers Enciclopedic.
- DFEA 2004 = Seco (dir.), Manuel (2004): Diccionario fraseológico documentado del español actual. Locuciones y modismos españoles, Madrid, Grupo Santillana de Ediciones (Aguilar lexicografía), basado en el Diccionario del español actual de Manuel Seco, Olimpia Andrés, Gabino Ramos.
- DFR 2009 = Tomici, Mile (2009): Dicţionar frazeologic al limbii române, Bucureşti, Editura Saeculum Vizual.
- DHLP 2001 = Instituto Antônio Houaiss (2001): Dicionário Houaiss da língua portuguesa, Lisboa, Temas e Debates.
- DIARO 1997 = Caragiu Marioţeanu, Matilda (1997): Dicţionar aromân (macedo-vlah). DIARO, A-D, Comparativ (român literar – aromân), contextual, normativ, modern, Bucureşti, Editura Enciclopedică.
- DLE 2001 = REAL ACADEMIA ESPAÑOLA (222001): Diccionario de la Lengua Española, Madrid, Espasa Calpe.
- DLP 1999 = DLP (1999): Dicionário de Língua Portuguesa. Novos Vocábulos, Antropónimos, Topónimos, Estrangeirismos, Lisboa/Porto/Coimbra, Texto Editora, Colecção Universal.
- DLPC 2001 = Instituto de Lexicologia e Lexicografia da Academia das Ciências de Lisboa (2001): Dicionário da Língua Portuguesa Contemporânea da Academia das Ciências de Lisboa, vol. II. Volume G – Z, Lisboa, Academia das Ciências de Lisboa e Editorial Verbo, uma realização da Academia das Ciências de Lisboa e da Fundação Calouste Gulbenkian.
- DLR 1940 = Academia Româna (1940): Dicţionarul limbii române întocmit şi publicat după îndemnul Regelui Carol I, vol. Tomul I, Partea II: C, Bucureşti, Tipografia Ziarului “Universul”.
- DLR 2010 = Academia Româna (2010): Dicţionarul limbii române, vol. Tomul I: A – B, Bucureşti, Bucureşti: Editura Academiei Române.
- DLRLC 1955 = Academia Republicii Populare Române (1955): Dicţionarul limbii române literare contemporane, vol. Vol. I: A – C, Bucureşti, Editura Academia Republicii Populare Române.
- DLRV 2010 = Mihăilă, George (2010): Contribuţii la studiul cuvintelor de origine autohtonă în limba română, Bucureşti, Editura Academiei Române.
- DNFR 1983 = Iordan, Iorgu (1983): Dicţionar al numelor de familie româneşti, Bucureşti, Editura Ştiinţifică şi Enciclopedică.
- DOOM 2007 = Academia Română, Institutul de Lingvistică „Iorgu Iordan – Al. Rosetti” (2007): DOOM – Dicţionarul ortografic, ortoepic şi morfologic al limbii române, Bucureşti, Univers Enciclopedic, Ediţia a II-a, revăzută şi adăugită.
- DPI 2001 = Neves, Orlando / Santos, Carlos Pinto (2001): Dicionário do Palavrão e de Outras Inconveniências, Lisboa, Editorial Notícias.
- DPN 1999 = Cosniceanu, Maria (1999): Dicţionar de prenume şi nume de familie (Îndreptar antroponimic), Ediţia a treia, revăzută şi completată, Chişinău, Editura Museum.
- DRG o. J. = Anuţei, Mihai (o. J.): Dicţionar român-german, Bucureşti, Editura Lucman.
- DSLE 2006 = Gutiérrez Cuadrado, Juan (dir.) (2006): Diccionario Salamanca de la lengua española, Madrid, Santillana Educación (Coedición con Ediciones de la Universidad de Salamanca).
- DUE 1971 = Moliner, María (1971): Diccionario de uso del español, vol. H-Z, Madrid, Editorial Gredos.
- DULR 1929 = Şăineanu, Lazăr (61929): Dicţionar universal al limbei române, A şasea ediţiune revăzută şi adăogită, Craiova, Scrisul Românesc.
- EB = EB: Provocare pentru fani: expresii cu brânză, (Zugriff: 12.09.2018) (Link).
- Fischer 1989 = Fischer, Iancu (1989): Rumänisch: Wortbildungslehre/Formation des mots, in: Holtus, Günter / Metzeltin, Michael / Schmitt, Christian (Hrsg.): Lexikon der Romanistischen Linguistik (LRL), vol. III, Tübingen, Niemeyer, 33-55.
- GDLE 2005 = Larousse (22005): Gran diccionario de la lengua española, Barcelona, Spes Editorial.
- Geckeler 2008 = Geckeler, Horst (2008): Interne Sprachgeschichte des Spanischen (Europa): Wortschatz, Wortbildung und Phraseologie, in: Ernst, Gerhard / Gleßgen, Martin-Dietrich / Schmitt, Christian / Schweickard, Wolfgang (Hrsgg.): Romanische Sprachgeschichte. Ein internationales Handbuch zur Geschichte der romanischen Sprachen/Histoire linguistique de la Romania. Manuel intenational d’histoire linguistique de la Romania, Berlin, Walter de Gruyter, 3107-3126.
- Giuglea 1983 = Giuglea, George (1983): Cuvinte româneşti şi romanice. Studii de istoria limbii, etimologie, toponimie, Bucureşti, Editura Ştiinţifică şi Enciclopedică, Ediţie îngrijită, introducere, bibliografie, note şi indice de Florenţa Sădeanu [1923: „Elemente autohtone (preromane)“, in: Dacoromania 3, 567-582].
- Graur 1954 = Graur, Alexandru (1954): Încercare asupra fondului principal lexical al limbii române, Bucureşti, Editura Academiei Republicii Populare Române, 31-80.
- Hasdeu 1874 = Hasdeu, Bogdan Petriceicu (1874): Originile păstoriei la români. Elemente dacice. I. Cioban, baci, stînă, urdă, brînză. Studiu de filologie comparată, in: Columna lui Traian V/5, 97-107.
- Hasdeu [1878] 1983 = Hasdeu, Bogdan Petriceicu ([1878] 1983): Cuvente den bătrîni. Limba română vorbită între 1550-1600. Studiu paleografico-linguistic de B. Petriceicu Hasdeu cu observaţiuni filologice de Hugo Schuchardt, vol. I, Bucureşti, Editura Didactică şi Pedagogică, Ediţie îngrijită, studiu introductiv şi note de George Mihăilă.
- Iordan 1963 = Iordan, Iorgu (1963): Toponimia românească, Bucureşti, Editura Academiei Republicii Populare Române.
- LHS 2006 = LHS (2006): Langenscheidt Handwörterbuch Spanisch. Spanisch – Deutsch, Deutsch – Spanisch, Berlin/München/Wien/Zürich/New York, Langenscheidt, Völlige Neubearbeitung, Herausgegeben von der Langenscheidt-Redaktion.
- Marin 2015 = Marin, Mihaela (2015): Din terminologia brânzeturilor româneşti, in: Lucrările celui de-al cincilea Simpozion Internaţional de Lingvistică, Bucureşti, 27-28 septembrie 2013, Bucureşti, Editura Univers Enciclopedic Gold, 514-528.
- MDA 2010 = Academia Română, Institutul de Lingvistică (22010): Micul dicţionar academic, Bucureşti, Univers Enciclopedic (Link).
- Mihăescu 1993 = Mihăescu, Haralambie (1993): La romanité dans le sud-est de l’Europe, Bucureşti, Editura Academiei Române.
- Mihăilă 1974 = Mihăilă, George (1974): Dicţionar al limbii române vechi (sfârşitul sec. X – începutul sec. XVI), Bucureşti, Editura Enciclopedică Română.
- NDC 2005 = Praça, Afonso (32005): Novo Dicionário de Calão, Cruz Quebrada, Casa das Letras/Editorial Notícias.
- Pascu 1920 = Pascu, Giorge (1920): Beiträge zur Geschichte der rumänischen Philologie, Leipzig, Buchhandlung Gustav Fock.
- Pascu 1924 = Pascu, Giorge (1924): Rumänische Elemente in den Balkansprachen, Genève, Leo S. Olschki-Editeur, 1-111, Biblioteca dell’„Archivum Romanicum“, Serie II. Linguistica, 9.
- PHSD 2005 = PONS (2005): PONS Handwörterbuch Spanisch-Deutsch, Stuttgart, Ernst Klett Sprachen.
- PR 2006 = Ettinger, Stefan / Nunes, Manuela (2006): Portugiesische Redewendungen. Ein Wörter- und Übungsbuch für Fortgeschrittene, Hamburg, Buske Verlag.
- Puşcariu [1940] 1976 = Puşcariu, Sextil ([1940] 1976): Limba română, vol. I: Privire generală, Bucureşti, Editura Minerva.
- RDW [1903-] 1986 = Tiktin, H. ([1903-] 1986): Rumänisch-Deutsches Wörterbuch, vol. Band I: A – C, Wiesbaden, Otto Harrassowitz, 2., überarbeitete und ergänzte Auflage von Paul Miron, Revision der Etymologien: Vasile Arvinte.
- REW 1911 = Meyer-Lübke, Wilhelm (1911): Romanisches Etymologisches Wörterbuch, Heidelberg, Carl Winters Universitätsbuchhandlung.
- REW 1935 = Meyer-Lübke, Wilhelm (31935): Romanisches Etymologisches Wörterbuch, Heidelberg, Carl Winters Universitätsbuchhandlung, 3. vollständig neubearbeitete Auflage.
- Rohlfs 1971 = Rohlfs, Gerhard: Romanische Sprachgeographie. Geschichte und Grundlagen, Aspekte und Probleme mit dem Versuch eines Sprachatlas der romanischen Sprachen, München, C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung.
- Rosetti 1986 = Rosetti, Alexandru (1986): Istoria limbii române. I. De la origini până la începutul secolului al XVII-lea, Bucureşti, Editura Ştiinţifică şi Enciclopedică, Ediţie definitivă.
- Russu 1970 = Russu, I. I. (1970): Elemente autohtone în limba română. Substratul comun româno-albanez, Bucureşti, Ed. Academiei Republicii Socialiste România.
- Russu 2009 = Russu, Ion Iosif (2009): Limba traco-dacilor, Bucureşti, Dacica.
- Sadoveanu o.J. = Sadoveanu, Mihail (o.J.): Baltagul, Bucureşti, Agora.
- Sala (coord.) 1988 = Sala (coord.), Marius (1988): Vocabularul reprezentativ al limbilor romanice, Bucureşti, Editura Ştiinţifică şi Enciclopedică.
- Sala 1998 = Sala, Marius (1998): De la latină la română, Bucureşti, Univers Enciclopedic.
- Skok 1930 = Skok, Petar (1930): Zum Balkanlatein III., in: Zeitschrift für Romanische Philologie (Unveränderter Nachdruck 1970), 484-695.
- TLCE 2006 = De Covarrubias Horozco, Sebastián (2006): Tesoro de la lengua castellana o española, Madrid, Universidad de Navarra/Iberoamericana/Vervuert, Real Academia Española/Centro para la Edición de Clásicos Españoles.
- Tudose 1970 = Tudose, Claudia (1970): Vocabularul fundamental al limbii române vechi, in: Coteanu, Ion / Wald, Lucia (resp.): Sistemele limbii, Bucureşti, Editura Academiei Republicii Socialiste România, 119-164.
- Zuluaga 2012 = Zuluaga, Alberto (2012): Phraseologismen und andere fixierte Ausdrücke, in: Born, Joachim et al. (Hrsgg.): Handbuch Spanisch, Berlin, Erich Schmidt Verlag, 257-262.
Cfr. Gambari (1980) e Beccaria (1995), p. 16.
Si veda Beccaria (1995), pp. 23-24.
Si veda VDS, s.v.
Beccaria (1995), p. 35.
Ivi, p. 43.
Ibidem.
Beccaria (1995), p. 82.
Ivi, pp. 84-85.
Ivi, pp. 90-91.
Ibidem.
Nel VdS la voce ha il significato di “ragno”.
Si vedano VDS s. v. e Tempesta, De Fano (2009).
Da
http://www3.pd.istc.cnr.it, con adattamenti. Sulla mappatura geografica e sociale dei dialetti italiani si veda Krefeld, Luecke, Von Ehrlich (2013).
Le voci sono trascritte in IPA, le voci dell'AIS o di altre ricerche sono riportate nella versione originale della fonte.
La coccinella rossa, ad esempio, è considerata portafortuna e ha come determinante più frequente, in Italia e in Europa, il nome di Maria, la nera è considerata, invece, un essere infernale. Si veda anche Beccaria (1995).
Ivi, p. 203.
Ivi, p. 204.
Ivi, p. 207.
Ibidem.
Si veda, per questi processi di rifonetizzazione nei nuovi dialetti, Tempesta (2003).
VDS, s.v.
VDS, s.v., riporta castarieḍ:u de la morte “gufo”.
Zum Nutzen der perzeptiven Varietätenlinguistik für die Sprachgeschichte vgl. z.B. schon (???).
Die folgende Darstellung basiert im Wesentlichen auf (???).
Siehe in diesem Zusammenhang auch den von (???) zitierten Beitrag von (???).
Zu italienischen Immigranten im frühneuzeitlichen Frankreich vgl. die soziohistorische Studie von (???). Speziell zur Präsenz italienischer Immigranten am französischen Hof vgl. (???).
Zu Leben und Werk Estiennes vgl. immer noch (???).
Die Hervorhebungen im Fettdruck in allen folgenden Beispielen stammen von mir.
Für eine detailliertere Darstellung sei auf (???) verwiesen.
Vgl. dazu ausführlich (???).
Der Auszug wird hier anders als bei (???) nur in Teilen wiedergegeben.
Dass fr. ragionner sich auch semantisch von fr. raisonner unterscheidet, braucht nicht angenommen zu werden (vgl. (???)).
Vgl. dazu (???).
Dies gilt im Übrigen auch für sgarbatement < it. sgarbatamente (vgl. (???)).
Ob in den betreffenden Einzelwörtern, wie z.B. indugier, [ĩ] oder schon [ɛ̃] realisiert wurde, ist nicht von Belang. Die Lautung unterschied sich in jedem Fall von erbwörtlichem [ɑ̃] wie in enfler (vgl. dazu (???)). Zum Lautwert von <in> im Französischen des 16. Jahrhunderts vgl. die zahlreichen metasprachlichen Zeugnisse in (???).
Der Erhalt von /k/ vor /a/ sowie die Lautung [ĩ] bzw. [ɛ̃] < IN- kann grundsätzlich natürlich auch gelehrtem Einfluss geschuldet sein (z.B. candidat, incantation).
Vgl. dazu schon (???).
Für weitere Informationen zu diesem Italianismus vgl. (???).
Vgl. dazu ausführlicher (???).
Wie die Ergebnisse Sampsons zeigen, begegnet die Prothese v.a. nach Konsonant oder nach Pause (in 82 von 97 möglichen Fällen), seltener nach mehrsilbigen vokalisch auslautenden Wörtern (in 292 von 605 möglichen Fällen). Insgesamt erscheint sie aber nur in 374 von 702 Fällen, also in etwas mehr als 50% der Fälle.
Vgl. dazu (???).
Vgl. dazu (???).
Die Schreibungen in (8) und (9) orientieren sich an der jeweiligen Handschrift (vgl. Abb. 1 und Abb. 2) und weichen daher in manchen Fällen von der Edition durch Baguenault de Puchesse/La Ferrière ab.
J. Peters, W. Sallaberger, Sheep in the ancient Near East: strains, husbandry, products (~ 8000-500 BCE), in: Homo Faber: Making and Meaning in the Ancient World (Antragsskizze, unpubliziert), 2016, S. 6-8
Seite „Linearbandkeramische Kultur“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. Januar 2020, 17:42 UTC.
URL (Abgerufen: 21. Februar 2020, 14:29 UTC)
(???)
(???)
Dieser und die im Folgenden genannten Zahlenwerte stammen von der Seite „Laktoseintoleranz“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. Dezember 2019, 11:34 UTC.
URL (Abgerufen: 11. Februar 2020, 09:38 UTC).
(???); bei den Tutsi in Ruanda liegt eine Laktosetoleranzquote von rund 80 Prozent vor.
Die bei der Käseherstellung abgetrennte Molke weist ungefähr den selben Laktoseanteil wie die Milch auf. Die Scheidung der Molke trägt demnach nicht zur Reduktion des prozentualen Laktoseanteils bei.
Bei weniger als 0,1 Gramm Laktose pro 100 Gramm gilt ein Nahrungsmittel als laktosefrei. Parmiggiano Reggiano hat eine Mindestlagerungszeit von zwölf Monaten.
Nimmt man die verbreitetsten Nutztiere in den Blick, so besitzt die Milch des Esels mit 7,4 Gewichtsprozent den höchsten Laktoseanteil. Besonders niedrig ist der Wert bei Ziegenmilch mit nur 4,2 Gramm pro 100 Gramm (vgl. Seite „Lactose“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 6. Februar 2020, 08:54 UTC.
URL (Abgerufen: 11. Februar 2020, 09:30 UTC)
(???); vgl. Spektrum der Wissenschaft März 2013, S. 8 (
URL) – Ich danke
Mélanie Roffet-Salque von der Universität Bristol für die Zurverfügungstellung eines hochauflösenden Photos und die Erlaubnis, dieses hier abbilden zu dürfen.
Leider ist es mir nicht gelungen, den Urheber der Abbildung zu kontaktieren, um ihn um die Erlaubnis zur Reproduktion des Bildes im vorliegenden Beitrag zu bitten. Wie es scheint, wurde der unter der
angegebenen URL abgebildete Tonzylinder in den Resten der
kupferzeitlichen Siedlung Los Millares in Andalusien gefunden.
Die Kupferzeit setzt auf der iberischen Halbinsel etwa um 3000 v. Chr. ein (vgl. (???))
Ungebrannter Ton würde sich für den hier in Rede stehenden Zweck nicht eignen, da sich der Ton durch die Feuchtigkeit auflösen und Teile davon in den Käse gelangen würden. Ich danke Bettina Speckner und ihrer Gewährsperson für die sachkundige Unterrichtung.
Der fehlende Boden, der die Molke schneller abfließen lässt, ist besonders für die Herstellung von Weichkäse von Vorteil (ich danke Jay Brady für diesen Hinweis). Man wird daraus jedoch nicht zwingend schließen wollen, dass mit den entsprechenden antiken Tonzylindern speziell Weichkäse hergestellt wurde.
Herkunft der Abbildung:
URL – Ich danke Jay Brady von "
Bunte Kuh Käsereibedarf" für die Erlaubnis, das Foto an dieser Stelle zu verwenden.
(???)
(???) unter Verweis auf (???) (non vidi)
(???)
S. dazu (???). Fischer nennt insgesamt vier Vorkommen des Wortes für KÄSE, allesamt in Texten aus Pylos (die Texte können eingesehen werden über das online-Korpus
DAMOS; vgl. (???); in
PY Un 718, Z. 12 z. B. ist von "10 Käsen" die Rede [
A. Bartoněk, Handbuch des mykenischen Griechisch, Heidelberg 2003, 121f.]). Immerhin belegen diese Verzeichnisse, dass die mykenischen Griechen Käse produzierten und ihn offenkundig so hoch schätzten, dass sie es für Wert hielten, über die Bestände Buch zu führen. Im Linear B existiert sogar ein spezielles Monogramm für das Wort
Turo2, das im mykenischen Griechisch den KÄSE bezeichnet (dem entsprechenden Schriftzeichen ist der
Unicode-Codepoint 100A4 zugewiesen; eigentlich handelt es sich um eine Ligatur von zwei Silbenzeichen, vgl.
A. Bartoněk, a. a. O., 122). Das Wort repräsentiert offenkundig einen Vorläufer des
τῡρός im klassischen Griechisch.
Die Bände der Loeb Classical Library sind nunmehr online zugänglich. Hier und im Folgenden gebe ich bei Quellenzitaten, wo möglich, jeweils zusätzlich den Link auf die entsprechende Seite in der Loeb-Edition an, wohlwissend, dass der Zugriff – bedauerlicherweise – beschränkt ist. Mitglieder der Ludwig-Maximilians-Universität München können den Zugang über das
E-Medien-Portal der Universitätsbibliothek nutzen; sie werden beim Aufrufen der Links zur Eingabe von Kennung und Passwort aufgefordert. Zusätzlich zu den Links auf die Editionen der Loeb-Reihe werden im Folgenden, sofern dort verfügbar, zusätzlich Links auf die Open Access Texte der
Perseus Digital Library genannt.
<
τρέφω, 'dicklegen' der Milch; ein Terminus, der auch ERNÄHREN im Sinne von EINE PERSON DICK MACHEN bedeutet und somit semantisch/metaphorisch genau dem deutschen
dicklegen entspricht.
Das Wort
τάλαρος, für KORB, steht im Zusammenhang mit dem Verb
τλῆναι, das seinerseits wiederum mit lat.
tollere oder auch dem Perfektstamm des lat.
ferre,
tuli, zusammenhängt ((???), s. vv. τάλαρος, τλῆναι). All diese Wörter bezeichnen Konzepte im Umfeld des HEBENs oder TRAGENs, wobei dies auch die metaphorische Ebene im Sinne des deutschen (
er)
tragen umfassen kann. Speziell das griechische τλῆναι bezeichnet allerdings ausschließlich das ERTRAGEN EINER LAST im übertragenen Sinn (für das physische TRAGEN VON LASTEN wird im Griechischen das Verb
φέρω verwendet), weswegen
τάλαρος, mit seiner offenkundigen Bedeutung UTENSIL ZU AUFBEWAHRUNG BZW. ZUM TRANSPORT wohl eher nicht direkt davon herzuleiten ist, sondern beide Wörter möglicherweise auf eine nicht greifbare dritte Instanz zu beziehen sind.
Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Übersetzungen vom Verfasser.
(???)
(???)
(???).
Für Aristoteles (Meteorologica 4, 7, 20 [= 384 a 20] [Loeb]) ist Milch, ebenso wie Blut, eine Mischung von Erde und Wasser, wobei seine Auffassung offenkundig darauf beruht, dass beide Flüssigkeiten durch Gerinnung auch feste Aggregatszustände hervorbringen können (schon in der Ilias [5, 902-904; Loeb; Perseus] werden Milch und Blut miteinander verglichen: ὡς δ᾿ ὅτ᾿ ὀπὸς γάλα λευκὸν ἐπειγόμενος συνέπηξεν / ὑγρὸν ἐόν, μάλα δ᾿ ὦκα περιτρέφεται κυκόωντι, / ὣς ἄρα καρπαλίμως ἰήσατο θοῦρον Ἄρηα. – "Schnell wie die weiße Milch von Feigenlabe gerinnet, / Flüssig zuvor, wann in Eil' umher sie dreht der Vermischer: / Also schloß sich die Wunde sofort dem tobenden Ares." [Übers. J. H. Voss]). Milch werde, so Aristoteles, üblicherweise durch Beigabe von Pflanzensaft (
ὀπός) – gemeint ist vermutlich die 'Milch' (= das flüssige Harz) vom wilden Feigenbaum – zur Gerinnung gebracht. Eigenartigerweise erwähnt Aristoteles in diesem Zusammenhang beiläufig, dass „die Ärzte“ Milch auf diese Weise zur Gerinnung bringen. Leider erläutert er nicht, warum sie das tun, es liegt aber natürlich die Vermutung nahe, dass sie das Produkt für ihre Heilkunst einsetzten, wobei dann aber unklar bleibt, ob es ihnen um die Molke oder den Käse ging.
L. von Schroeder, Arische Religion, Leipzig 1914, S. 241 (
URL)
(???)
(???)
Od. 4, 78ff. (
Loeb;
Perseus)
Od. 4, 87-89: ἔνθα μὲν οὔτε ἄναξ ἐπιδευὴς οὔτε τι ποιμὴν / τυροῦ καὶ κρειῶν οὐδὲ γλυκεροῖο γάλακτος, / ἀλλ᾿ αἰεὶ παρέχουσιν ἐπηετανὸν γάλα θῆσθαι.
(???)
ἄκρητον γάλα (Od. 9, 297). Es ist mehrfach gerätselt worden, was damit gemeint sein könnte (s. dazu ausführlich (???)). Gedacht wurde an – in diesem Fall unterbliebene – Mischungen mit Honig, Wasser oder Lab. Mit letzter Sicherheit wird man die Frage nicht beantworten können. Sehr wahrscheinlich dürfte hier aber doch die flüssige, nicht dickgelegte Milch gemeint sein, die nicht mit einem Coagulum vermengt worden war. Für diese Interpretation spricht auch die explizite Beschreibung dieser Prozedur in Il. 5, 902-904, in der davon die Rede ist, dass die Milch durch das "Vermischen" (hier wird das Verb κῠκάω verwendet) gerinnt.
Darauf spielt wohl das
σιτοφάγος in Od. 9, 191 (
Loeb;
Perseus) an:
καὶ γὰρ θαῦμ᾿ ἐτέτυκτο πελώριον, οὐδὲ ἐῴκει / ἀνδρί γε σιτοφάγῳ, ἀλλὰ ῥίῳ ὑλήεντι / ὑψηλῶν ὀρέων, ὅ τε φαίνεται οἶον ἀπ᾿ ἄλλων. (Und er ruft großes Staunen hervor, und er ähnelt nicht einem brotessenden Mann, sondern [mehr] einer bewaldeten Bergspitze im hohen Gebirge, der isoliert von den anderen erscheint. [die Rede ist von Polyphem])
Man vergleiche die hölzernen Wannen, die laut Herodot (4, 2, 2 [
Loeb;
Perseus]) die Skythen bei der Gewinnung von Sahne verwendeten (s.
unten)
Vgl. (???); als ein Beispiel kann eine Passage in der Rede des Odysseus am Hof des Phäakenkönigs Alkinoos genannt werden, in der er den Topos eines glücklichen Volkes über das Stattfinden von Festgelagen definiert (Od. 9, 5-10): οὐ γὰρ ἐγώ γέ τί φημι τέλος χαριέστερον εἶναι / ἢ ὅτ᾿ ἐυφροσύνη μὲν ἔχῃ κάτα δῆμον ἅπαντα, / δαιτυμόνες δ᾿ ἀνὰ δώματ᾿ ἀκουάζωνται ἀοιδοῦ / ἥμενοι ἑξείης, παρὰ δὲ πλήθωσι τράπεζαι / σίτου καὶ κρειῶν, μέθυ δ᾿ ἐκ κρητῆρος ἀφύσσων / οἰνοχόος φορέῃσι καὶ ἐγχείῃ δεπάεσσι.
Die verbindlichen modernen Editionen (z. B. D. B. Monro, Th. W. Allen, Homeri Opera, Tomus II, Iliadis libros XIII-XXIV continens [Oxford Classical Texts], 3. Aufl. 1920) fassen das Wort durchweg als Eigennamen auf. Entsprechend auch Wolfgang Schadewaldt in seiner Übersetzung von 1974 und auch schon Johann Heinrich Voß in der Übersetzung von 1793.
Ungefehr-Kortus, Claudia (Alten-Buseck), “Galaktophagoi”, in: Der Neue Pauly, Herausgegeben von: Hubert Cancik,, Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Consulted online on 13 April 2018 <
URL>
Ptolemaios, Geographia 6, 14, 12 (ed. C. F. A. Nobbe, Leipzig 1845 [
URL]).
Il. a. a. O.: ἐν τῷ ῥά σφι κύκησε γυνὴ ἐικυῖα θεῇσιν / οἴνῳ Πραμνείῳ, ἐπὶ δ᾿ αἴγειον κνῆ τυρὸν / κνήστι χαλκείῃ, ἐπὶ δ᾿ ἄλφιτα λευκὰ πάλυνε, / πινέμεναι δὲ κέλευσεν, ἐπεί ῥ᾿ ὥπλισσε κυκειῶ.
Zu all dem s. (???). – Das griechische Wort für Käsereibe ist
τυρόκνηστις. Auf Sizilien existierte daneben anscheinend eine spezielle Bezeichnung:
κατάνη. Nur so ist zu verstehen, dass der Usurpator Kallippos (~ 390-352/1 v. Chr.), nachdem er die Stadt Katane (das heutige Catania) erobert, zugleich aber seine Basis Syrakus verloren hatte (i. J. 353 v. Chr.), sagen konnte, dass er eine Stadt verloren und dafür eine Käsereibe gewonnen habe (Plutarch, Dion 58, 2 [
Loeb; Perseus]:
ὁρμήσας μὲν γὰρ Κατάνην λαβεῖν, εὐθὺς ἀπέβαλε τὰς Συρακούσας· ὅτε καί φασιν αὐτὸν εἰπεῖν ὅτι πόλιν ἀπολωλεκὼς τυρόκνηστιν εἴληφεν.). Hinweise darauf, dass Katane mit einer Käsereibe assoziiert wurde, finden sich schon in den Wespen des Aristophanes (963-966 [
Loeb; Perseus]), wo eine Käsereibe als Zeuge in einem Veruntreuungsprozess aufgerufen wird. Hier handelt es sich um Anspielungen auf den Laches-Prozess, in dem es um die Veruntreuung von Geldern bei der Sizilienexpedition ging. Die Käsereibe ist in dieser Szene offenbar als Personifikation der Stadt Katane zu verstehen (vgl. dazu L. A. Post, Catana the cheese-grater in Aristophanes' Wasps, AJPh 53, 1932, 265f.).
Man kann nicht ausschließen, dass wir es hier mit regional unterschiedlichen Gepflogenheiten zu tun haben. Hesiod lebte in Boiotien, die homerischen Epen könnten im Umfeld des kleinasiatischen Griechentums entstanden zu sein.
Den erwähnten Milchbrei oder -teig nennt Hesiod
μᾶζα ἀμολγαίη. Das Nomen
μᾶζα hängt zusammen mit dem Verb μάσσω, das KNETEN bedeutet und in dieser Bedeutung u. a. im Kontext der Herstellung von Kuchen aus Gerstenteig begegnet, der ungebacken gegessen wurde [LSJ s. v.
μάσσω]. Auch wenn
μάζα ἀμολγαίη vereinzelt mit „Milchbrot“ übersetzt wurde [z. B. Heinrich Gebhard 1861], scheint es sich daher wohl doch eher um eine nicht gebackene Substanz unbestimmter Konsistenz, also entweder einen rohen Teig oder einen Brei, zu handeln. – Das Adjektiv
ἀμολγαῖος bedeutet AUS MILCH und steht im Zusammenhang mit dem Verb
ἀμέλγω, das seinerseits die Tätigkeit des MELKENS bezeichnet. Die phonetische und orthographische Nähe von
ἀμέλγω zum deutschen Wort „melken“ ist auffällig. Beide Verben sind, ebenso wie das lateinische
mulgēre, Vertreter der Ableitungen von der indogermanischen Wurzel *mel[e]g, die im Kern wohl so etwas wie ABSTREIFEN, WISCHEN bezeichnet und damit auf die Handbewegung beim Melken anspielt. In diese Familie gehören (natürlich) auch die Nomina
Milch und
Molke ((???). (???) stellt keinen entsprechenden Zusammenhang her.)
"thrakischer Wein von den Biblinischen Bergen" (???)
= das Fleisch einer
Färse, das besonders zart ist.
Cato (Kap. 150, 2 [
Loeb]) spricht von "
porcos serarios ... ", also "Molkenschweinen".
Verg. Georgica 3, 405f. (
Loeb;
Perseus); Columella (7, 12 [
Loeb;
Perseus]) berichtet von einer Art Brei, der durch die Vermischung der Molke mit Gerstenmehl hergestellt wurde: ... omnes sine discrimine canes hordeacea farina cum sero commode pascit.
Ich danke Dieter Hennig für den Hinweis auf diese Szene.
Venantius Fortunatur, carm. 11, 14, 2; 6. Jh. n. Chr.; vgl. (???). – Bezeichnenderweise bewegte sich Venantius hauptsächlich im gallo-römischen Kulturkreis. Die Herkunft des Wortes cramum ist ungewiss (???) a. a. O.
(???); online-Version bei (???) (
URL) – Man vergleiche auch die Verbreitungskarte des entsprechenden Konzepts in (???) (
URL)
In Italien ist die Butterproduktion demnach traditionell auf den Alpenraum und Sardinien beschränkt. Auf Sizilien weist die entsprechende AIS-Karte einen einzigen isolierten Ort auf, in dem die AIS-Exploratoren Sahne- und Buttererzeugung feststellen konnten. Sicherlich nicht zufällig handelt sich dabei um einen Ort mit speziell galloitalischer Bevölkerung (San Fratello; (???)-Ort 817). Offenkundig (und natürlich wenig überraschend) haben die galloitalischen Siedler nicht nur ihre Sprache, sondern auch ihre Kulturtechniken aus dem Alpenraum mit nach Sizilien gebracht und dort über die Jahrhunderte bewahrt. Die Herstellung von Butter muss zum Zeitpunkt der Migration (
zwischen dem 11. und 13. Jh.) in der Herkunftsregion der galloitalischen Siedler bereits betrieben worden sein. Zu den galloitalischen Siedlungen auf Sizilien s.
Thomas Krefeld (2019): Galloitalische Varietäten und Varianten in Sizilien. Version 2 (20.06.2019, 11:20). Lehre in den Digital Humanities. URL.
Zu den griechischen Vertretern werden z. B. Xenophon (Oikonomikos) oder auch Aristoteles (Oeconomica) gezählt.
Kap. 84: Herstellung von Libum (eine Art Käsebrot); 85: Gericht mit Schafskäse ("placenta"; caseus ovillus); 86: Schneckenkuchen mit Käse in Kombination mit Honig; 87: Scriblita: ebenfalls mit Käse; 88: Krapfen (globi): Käse vermengt mit Speltgraupen (alica; Spelt=Dinkel); 91: Kugelkuchen (savillum) mit Käse und Honig; 94: Punischer Brei (puls punica) mit Frischkäse (caseus recens); 95: Weizenbrei mit Milch
Er gibt bestimmte Stände der Pleiaden als zeitliche Markierungspunkte an. Die Angaben sind kryptisch.
Baumappellative sind im lateinischen ausnahmslos feminin. Dazu passt, dass die Römer sich die Baumgottheiten als weibliche Wesen, die 'Nymphen', vorstellten.
Die genaue Lokalisierung ist unsicher, da die Quellen Widersprüchliches überliefern. Teilweise heißt es, der Baum habe auf dem Palatin gestanden. Der Erklärung dient die von Plinius d. Ä. überlieferte Geschichte, derzufolge der Baum in grauer Vorzeit vom Palatin auf das Forum versetzt worden sei (Plinius, Nat. Hist. 15, 20 [
Loeb]; vgl. Ficus Ruminalis. [2019, octobre 19]. Wikipédia, l'encyclopédie libre. Page consultée le 19:52, octobre 19, 2019 à partir de <
URL>.). Heutzutage steht am vermuteten ursprünglichen Standort der ficus ruminalis, vor der Curia Iulia auf dem Forum Romanum, wieder ein Feigenbaum.
Vgl. T. R. S. Broughton, The Magistrates of the Roman Republic, Volume II, New York 1952, S. 449.
M. Crawford, Roman Republican Coinage [RRC], 1974, Nr.
235/1a,
235/1b,
235/1c – Quelle der Abbildung: File:Pompeia1.jpg. (2018, August 10).
Wikimedia Commons, the free media repository. Retrieved 08:38, February 23, 2020 from <
URL>. Ursprünglich aus F. Caronni, Lezioni elementari di Numismatica antica, 1808,
Taf. II Nr. 19 (Übersetzung von J. H. Eckhel,
Kurzgefasste Anfangsgründe zur alten Numismatik, Wien 1787
Aus Gades/Cadiz in Andalusien. Verfasste seine De re rustica libri duodecim zur Zeit des Kaisers Claudius (41-54).
Columella 7, 8 (
Loeb;
Perseus)
Thomas Krefeld und ich konnten der entsprechenden Prozedur im Oktober 2016 bei einem von Roberto Sottile und Vito Matranga von der Universität Palermo organisierten Ausflug zu einer in den Madonie gelegenen archaisch anmutenden Alm (
OSM;
Google Satellite) beiwohnen. Dort wird noch heute nach Verfahren wie vor tausenden von Jahren Käse hergestellt.
sic; wahrscheinlich handelt es sich um die Färberdistel,
Carthamus tinctorius, (???) (
URL); das lateinische
cnecos ist übernommen aus griech.
ἡ κνῆκος mit identischer Bedeutung
Seite „Lab“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 16. Dezember 2019, 12:13 UTC.
URL (Abgerufen: 17. Februar 2020, 10:30 UTC)
s. unten den Abschnitt über die Erfindung der Kunst der Käseherstellung durch Apoll
forma bzw. der Diminutiv
formella im Zusammenhang mit Käse begegnet auch in der Vulgata (1. Samuel 17, 18: …
et decem formellas casei has deferes ad tribunum et fratres tuos visitabis si recte agant et cum quibus ordinati sint disce). Hier ist nicht ganz klar, ob mit
formellae casei MIT KÄSE GEFÜLLTE KÖRBCHEN oder aber KÄSELAIBE gemeint sind ((???) [
URL]). Ausgehend davon ist zu erwägen, ob die Bezeichnung des Körbchens metonymisch auf das Produkt übergegangen sein könnte und somit ital.
formaggio bzw. frz.
fromage, wenn schon nicht unmittelbar, so doch letztlich auf die Bezeichnung des Körbchens zurückzuführen wären. – Die schriftlichen Quellen vermitteln den Eindruck, dass im griechisch-römischen Kulturraum überwiegend geflochtene Körbe anstelle von Keramikutensilien bei der Herstellung von Käse verwendet wurden. In Großbritannien sind vereinzelt perforierte Keramikfragmente gefunden worden, chemische Analysen haben an diesen jedoch kaum Lipidreste feststellen können, was deren Nutzung zur Milchverarbeitung sehr unwahrscheinlich macht (vgl. L. J. E. Cramp, R. P. Evershed, H. Eckhardt, Are You What You Grind? A Comparison of Organic Residues from Ceramics at Two Romano-British Sites, in: I. Schrüfer-Kolb [Hrsg.], More Than Just Numbers? The Role of Science in Roman Archaeology [JRA Supplementary Series 91], Portsmouth 2012, S. 93-110). Ebenfalls in Großbritannien sind hingegen Reste von Flechtwerk entdeckt worden, die relativ sicher zur Käseherstellung verwendet wurden (H. E. M. Cool, Eating and Drinking in Roman Britain, Cambridge 2006, S.
### – Ich danke Mélanie Roffet-Salque für die entsprechenden Informationen und bibliographischen Hinweise).
Die, in meinem Sinn nebensächliche, Passage von
Namque bis
tepefacta ist dunkel. Die mir bekannten Übersetzungen (
W. Richter, Sammlung Tusculum, München 1982, S. 199;
E. S. Forster, Loeb Classical Library, Cambridge [Mass.] 1954, S. 289) erscheinen mir unbefriedigend.
Ich bedanke mich bei der Alztaler Hofmolkerei für die
Erlaubnis, das Video an dieser Stelle zu verwenden.
Seite „Gewöhnlicher Buchsbaum“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 23. September 2019, 09:08 UTC.
URL (Abschnitt "Giftigkeit und Heilkraft"; abgerufen: 21. Februar 2020, 14:45 UTC)
Ebd.
Insofern scheinen sich Griechen und Römer von den "Erfindern" der Milchwirtschaft, den Bandkeramikern, unterschieden zu haben. Jedenfalls machten Kühe mit durchschnittlich über 55 Prozent das Gros der Haustiere in linearbandkeramischen Siedlungen aus (Seite „Linearbandkeramische Kultur“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. Januar 2020, 17:42 UTC.
URL [Abschnitt "Haustiere_und_Jagdtiere"; abgerufen: 16. Februar 2020, 13:38 UTC]). Freilich sagt diese Zahl nichts über die Art der Nutzung als Fleisch- oder Milchlieferant aus. Schafe und Ziegen, deren Haltung durch die Bandkeramiker ebenfalls gesichert ist, scheinen jedenfalls eine untergeordnete Rolle gespielt zu haben.
Dies entspricht der generellen Ausrichtung des Werks. "Vergil will nicht als Fachmann lehren ... die Sachunterweisung (dient ihm) fast überall nur als Tragfläche für scheinbare Abschweifungen" (W. Schadewaldt, Sinn und Werden der vergilischen Dichtung, Zürich 1960; zitiert nach J. Götte, in: ders., M. Erler, N. Holzberg [Hrsgg.], Hesiod, Vergil, Ovid – Werke und Tage, Vom Landbau, Liebeskunst, München 1990, S. 72)
S. dazu auch (???)
Columella 7, 8, 6:
Hoc genus casei potest etiam trans maria permitti. (Loeb;
Perseus)
Ich danke
Christoph Schäfer für die entsprechende Bestätigung sowie für weitere wertvolle Hinweise in diesem Zusammenhang. — Plutarch (Antonius 85 [
Loeb;
Perseus]) berichtet zwar, Kleopatra habe vor ihrem Selbstmord noch ein Bad genommen. Von Milch ist dort jedoch nicht die Rede.
Seite „Im Zeichen des Kreuzes (1932)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. Februar 2020, 07:35 UTC.
URL (Abgerufen: 21. Februar 2020, 14:49 UTC). Es ist schwierig, die entsprechende Szene im Internet zu finden. Ein "
Animated GIF" vermittelt einen Eindruck (Colbert als Poppaea).
Ein entsprechendes Bekenntnis legte im Juni 2018 etwa die Sängerin Mariah Carey ab (s.
Der Spiegel, 05.06.2018).
Offenkundig muss es sich um Käse von einigermaßen flüssiger Konsistenz gehandelt haben.
(???) nennen die Quellenbelege.
Seite „Ziegenmilch“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. Oktober 2019, 09:52 UTC.
URL (Abgerufen: 23. Februar 2020, 08:22 UTC)
(???)
Abbildung unter Public Domain (
URL)
Tibull 2, 3, 15ff. (
Loeb;
Perseus):
ipse deus solitus stabulis expellere vaccas /dicitur …. /et miscere novo docuisse coagula lacte, / lacteus et mixtis obriguisse liquor. / tunc fiscella levi detexta est vimine iunci, raraque per nexus est via facta sero.
Per una buona panoramica sugli attuali approcci teorici al plurilinguismo nella pedagogia tedesca si rimanda a (???). Per la ricezione della teoria del Translanguaging nel contesto dell'educazione plurilingue italiana si veda (???).
La teoria del Translanguaging si è sviluppata e affermata negli Stati Uniti in seguito a ricerche tese a valorizzare il patrimonio linguistico di scolari bilingui. Le origini risalgono tuttavia a (???) che conia il termine nella forma gallese di trawsieithu, tradotta poi in inglese da (???). Se intesa come "Practical Theory of Language" ((???); cfr. (???)), la teoria del Translanguaging consente comunque di accostarsi ai più diversi scenari geo-socio-idiolinguistici.
Si veda (???), (???).
In particolare quello di (???).
Un tentativo di conciliazione tra "unitary model" e "dual competence model" è quello secondo cui "bilinguals have a single system with many shared grammatical resources but with some internal language-specific differentiation as well" formulato da MacSwan nei termini di "integrated multilingual model" (???).
Si veda il relativo articolo del Corriere della Sera su:
l'italiano dell'allenatore.
Si veda al proposito il seguente articolo tratto dalla rubrica
italians del Corriere della Sera.
Gli esempi (1)-(6) sono trascrizioni fonetiche realizzate in IPA su base impressionistica. Il livello di approssimazione delle trascrizioni è calibrato sulle esigenze delle analisi che si propongono in questa sede. Si utilizzano segni diacritici solamente in corrispondenza di vocale allungata (ː) - non sempre di facile distinzione a causa dell'elevata velocità d'eloquio - e di semivocale da dittongo discendente (i̯), così come per indicare accento primario (ˈ) e pausa (|). Non si trascrivono tratti paralinguistici (ad es. articolazioni di esitazione) e non si annotano intonazioni o prominenze frasali, interamente riconducibili a quanto è presente nell'inventario dell'italiano (così come la quasi totalità delle unità sonore). Per facilitare la lettura si sono segmentate le catene foniche tramite l'utilizzo di spazi. Un sentito ringraziamento per i suoi preziosi accorgimenti va a Conceiçao Cunha.
La nozione è di (???). Su teorie e modelli dell'interlanguage dagli anni '70 ad oggi si veda (???).
(???); cfr. l'analisi comparativa tra varietà di apprendimento dell'italiano e Criolo Guineense di (???). Lo scarso prestigio rispetto a una lingua definita lessicalizzatrice (una esolingua tipologicamente distante, il più delle volte imposta in contesto coloniale) che caratterizza le lingue creole, peraltro prime lingue per i propri parlanti che non presuppongono la conoscenza delle rispettive lingue lessicalizzatrici, non consente tuttavia di accogliere senza riserve il paragone con la varietà d'uso qui esaminata. Per le stesse ragioni di natura sociolinguistica, oltre che per quelle di ordine tipologico, non sembra lecito nemmeno un paragone con i pidgin, il cui utilizzo viene spesso associato a una condizione di subalternità socioeconomica e/o a un basso grado di istruzione formale dei parlanti. Circostanza, quest'ultima, che pare particolarmente lontana dal nostro caso - si vedano a questo proposito anche le riflessioni in nota 19.
A proposito della costruzione di nuovi significati durante le
performance linguistiche si pensi ancora una volta alla
conferenza stampa di Monaco di Baviera, nella quale Trapattoni accusò alcuni giocatori del Bayern München di essere deboli "wie eine Flasche leer", lett. 'come una bottiglia vuot[a]', incrociando, in un SN che vede l'aggettivo "leer" posposto al sostantivo secondo le regole della sintassi italiana (e nella forma invariata come in funzione predicativa), i significati del fraseologismo tedesco (e italiano)
eine Flasche sein (lett.: 'essere un fiasco') e dell'espressione metaforica italiana
come un sacco vuoto ('senza energie'). Questa frase, in Germania, è divenuta un vero e proprio
cult.
Cfr. (???); (???); (???).
Cfr. la categoria definita da Schmid: "Korrespondenz 2" (???).
(???); (???).
Sul termine 'fossilizzazione' non vi è consenso nella ricerca, che considera nondimeno centrale questo "fenomeno per molti versi sconcertante e non del tutto chiaro" (???) auspicando che vi si possa far luce da una prospettiva interdisciplinare, cfr. (???).
Cfr. (???); (???).
Sono sin dall'inizio non meno numerose, peraltro, le attestazioni di transfer (positivo e negativo) da italiano a portoghese, si vedano ad es. "[dir"], "[far]" "[ˈdevo parl | faˈlar]" in (1), ecc.
Cfr. l'ulteriore accezione di trans- che Prada/Nikula associano al Translanguaging introducendo il concetto di transgressive potential (complementare a quello di transformative di cui sopra). Scrivono gli autori a tal proposito: "[...] this transgressive character is [...] often perceived as disruptive in specific contexts only. For instance, when people from higher socio-economic backgrounds engage in similar practices, they are commonly congratulated for trying [...]. Conversely, when minoritized speakers and/or individuals from low socio-economic backgrounds engage in these practices, they hold additional disruptive value" (???).
Nell'ottica di un'indagine sulla spazialità, si vedano anche le riflessioni di (???) a proposito del continuum tra distanza e prossimità comunicativa.
Sulla necessità d'integrare nell'analisi linguistica i dati di produzione con quelli di percezione - qui autopercezione delle proprie varietà/lingue da parte della comunità linguistica di provenienza del locutore Trapattoni - si vedano le argomentazioni nei capitoli introduttivi di (???) e (???).
Sull'instrumentarium della linguistica percettiva si veda soprattutto il capitolo introduttivo di (???).
Cfr. i contributi curati da (???).
All'interno dell'ampia letteratura sul code-mixing, inteso come commistione di codici nello stesso sintagma tale per cui i costituenti appartengono a sistemi linguistici diversi, si vedano almeno (???); (???); (???).
Sulla nozione di ibridismo (nel contesto sociolinguistico italiano) si veda (???).
Sulla fenomenologia del code-switching, inteso come la commutazione di codice che ha luogo al confine tra sintagmi o frasi e che implica un cambiamento della funzione comunicativa, si vedano almeno (???), (???), (???).
Sulla nozione si veda (???). Il modello teorico del Matrix Language Frame, secondo il quale negli enunciati mistilingui vi sarebbe una lingua matrice o base che fornisce la cornice morfosintattica a una lingua incassata (embedded language), è però assai articolato e controverso (cfr. almeno (???) e (???)). A proposito di questo esempio, comunque, si può certamente parlare di tag-switching (???), presupponendo che vi sia una competenza solo superficiale dell'italiano da parte dello scrivente.
L'appellativo "gigantone" (10) si potrebbe ritenere anche un ibridismo, alla stregua di "rapazito" (9), dato che il morfema flessionale è italiano, ma quello lessicale è sia italiano che spagnolo (che portoghese).
Cfr. (???).
La metafora è di Ofelia García -
Translanguaging, relazione tenutasi presso l'Università degli Studi di Hildesheim, 2017.
Cfr. (???)
Si rimanda al seguente link della pagina web del Ministero dell’Istruzione dell’Università
e della Ricerca <https://archivio. pubblica.istruzione.it/riforma/ allegati/ dl190204.
pdf>, presente in bibliografia, per visualizzare il testo integrale del decreto legislativo